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Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sitzen zu Beginn der Kabinettssitzung der Bundesregierung im Bundeskanzleramt.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

„Beide haben ihre Wünsche bekommen“: Habeck fordert SPD und FDP zu Beilegung des Rentenstreits auf

Die FDP will das eigentlich in der Koalition beschlossene Rentenpaket im Bundestag noch einmal aufschnüren. Die SPD hält dagegen – und die Grünen sehen sich „über den Dingen“.

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat die Koalitionspartner SPD und FDP aufgefordert, ihren Streit über die Rentenpolitik beizulegen. In den Sendern RTL und ntv zeigte der Grünen-Politiker am Montag Unverständnis über die Debatte: „Ich wundere mich – und das Verwundern kommt daher, dass wir eigentlich eine Lösung haben“, sagte Habeck. „Wir haben ein Rentenpaket, das haben sich SPD und FDP im Kern ausgedacht. Beide haben ihre Wünsche bekommen.“

Seine Partei halte sich in der Debatte deshalb zurück – die Grünen stünden im Streit um das Rentenpaket „über den Dingen“, betonte der Bundeswirtschaftsminister. Gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) werde er „dann auch bald hoffentlich Lösungen präsentieren“, sagte Habeck. „Insofern eigentlich ist alles auf dem Weg. Ich glaube, wir sollten den Streit schnell sein lassen.“

Das Arbeitsministerium von Hubertus Heil (SPD) und Lindners Finanzministerium hatten sich im März auf das sogenannte Rentenpaket II geeinigt, das unter anderem das Rentenniveau für die Zeit nach 2025 bis zum Jahr 2039 auf 48 Prozent festschreiben soll. Die Beiträge sollen mittelfristig steigen, bis 2035 auf 22,3 Prozent.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat Forderungen der FDP nach Einschränkungen bei der sogenannten Rente mit 63 am Montag erneut zurückgewiesen. „Wer 45 Versicherungsjahre voll hat, der kann mit 64 oder mit 65 abschlagsfrei in Rente gehen“, sagte er am Montag dem TV-Sender „Welt“. „Wir reden hier über Menschen, die früh angefangen haben zu arbeiten mit 16, 17 Jahren.“ Es gehe um Lagerarbeiter, Schichtarbeiter, Verkäufer, Handwerker. „Die haben sich das auch verdient“, betonte Heil. Deshalb werde es dabei auch bleiben. Das sei „eine Frage von Respekt und Leistungsgerechtigkeit“.

Aus den Reihen der Liberalen gibt es jedoch seit längerem Forderungen nach Nachbesserungen. Die FDP-Fraktion im Bundestag hatte angekündigt, dem Rentenpaket in der jetzigen Form im Bundestag nicht zuzustimmen. Für Kritik insbesondere bei der SPD sorgt zudem der Fünf-Punkte-Plan für eine „generationengerechte Haushaltspolitik“, den die FDP-Spitze am Montag verabschieden hat. (AFP, Reuters)

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