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Skulpturen sind wie Körper, sie altern und brechen. An antike Torsi ohne Arm und Kopf sind wir gewohnt, die Zeiten, da man versuchte, sie zu ergänzen, lange vorbei.

So kompliziert kann die Riester-Rente doch gar nicht sein. Wenn schon der Kaffeeröster Tchibo zum Versicherungsagenten wird, ist der Abschluss eines Rentenvertrages nicht schwieriger als die Wahl zwischen "Sana" und "Gala".

Von Heike Jahberg

Moskau hat am Montag die Kritik der USA an der Schließung des russischen Privatsenders TV-6 kategorisch zurückgewiesen. In seiner Kritik habe das US-Außenministerium einen "doppelten Standard angewandt".

Zum Thema Online Spezial: Die Bundeswehr im Einsatz Fotostrecke: Deutsche Soldaten für Afghanistan Deutsche Friedenssoldaten haben am Montag mit ihren Patrouillen in der afghanischen Hauptstadt Kabul begonnen. Kurz zuvor waren 40 weitere Soldaten des deutschen Vorauskommandos aus dem türkischen Trabzon in Afghanistan eingetroffen, womit das Kommando mit insgesamt 70 Mann vorerst komplett ist.

Am letzten Samstag trugen viele Richter bei der traditionellen Eröffnung des so genannten Justizjahres Tiefschwarz. Innenminister Roberto Castelli scheint Fürchterliches geahnt zu haben, denn er rutschte auf seinem Sessel nervös hin und her.

Das Jahr 2002 ist erst wenige Tage alt, und schon muss der erste Zeitschriftentod beklagt werden. Getroffen hat es "Bizz" von Gruner + Jahr, das als Ableger von "Capital" gestartet war - zu einer Zeit, als der Boom der Wirtschaftsmagazine erst begann.

Der Oberstaatsanwalt von Mailand, Francesco Saverio Borrelli, nahm kein Blatt vor den Mund: "Widerstehen, widerstehen, widerstehen", rief er seinen Zuhörern bei der traditionellen Eröffnung des Justizjahres zu. In ganz Italien haben Richter und Staatsanwälte die Gelegenheit genutzt, um "die unaufgebbare Piave-Linie", wie Borrelli es formulierte, zu verteidigen.

Von Clemens Wergin

In der Nacht verkehren sich die Verhältnisse: Die Nachrichten der Privatsender erreichen deutlich mehr Publikum als die öffentlich-rechtliche Konkurrenz. Das "RTL-Nachtjournal" mit dem unverwüstlichen Heiner Bremer liegt klar in Führung, sehr verlässlich startet die Sendung um Mitternacht.

Von Joachim Huber

Alle Vergleiche hinken, richtig, aber sie können zum Verständnis trotzdem hilfreich sein. So ist es, wenn man die vermaledeite K-Frage der Union und ihre Antwort betrachtet.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Berlin steckt in dramatischer Finanznot, und die Sanierungsgenies wachsen nicht auf den Bäumen. Wenige Tage vor der Senatswahl ist der Regierende Bürgermeister immer noch um die Besetzung des Finanzressorts verlegen.

Von Brigitte Grunert

Roberto Castelli ist ein waschechter Legist. Zusammen mit seinem Parteifreund und Parteichef Umberto Bossi wettert er seit Jahren gegen ein vereintes Europa, gegen den Euro und gegen ein vereintes Italien.

Trotz Massenfestnahmen militanter Moslems in Pakistan nach der Kampfansage gegen den radikalen Islam will Indien seine Truppen an der gemeinsamen Grenze vorerst nicht verringern. Den Einsatz von Atomwaffen schloss der indische Verteidigungsminister Fernandes aber aus.

Die Versuchung für die SPD ist groß, gegen Edmund Stoiber einen Wahlkampf der Provokation zu führen. Wie das in etwa aussehen könnte, hat Franz Müntefering am Wochenende vorgemacht: Über den Kontrahenten schimpfen, ihn beschimpfen, beleidigen, verunglimpfen.

Nach der Regierung hat am Sonntag auch die linksgerichtete Guerillabewegung Farc den Friedensprozess in Kolumbien für "definitiv beendet" erklärt. Die Rebellen reagierten damit auf eine ultimative Aufforderung von Präsident Pastrana zur Einstellung aller Feindseligkeiten.

Angela Merkel hat auf ihren eigenen Anspruch als Kanzlerkandidatin nicht ganz freiwillig verzichtet. Als Vorsitzende der größeren C-Partei kann sie sich aber schwerlich ins zweite Glied von Stoibers Wahlkampfmannschaft einreihen.

Sich selbst sehen die Deutschen als ein weltoffenes Volk, das allein schon wegen seiner grandiosen Exporterfolge - und natürlich wegen seiner grandiosen Vergangenheit - freundschaftliche Beziehungen mit vielen Ländern dieser Erde unterhält. Die eine oder andere Fremdsprache leistet dabei gute Dienste, zum Beispiel Englisch.

Von Hans Monath

Es ist ein schwacher Trost, dass es Nicolas Kiefer nicht anders geht als den Menschen, die seinen Spielen immer noch in der Hoffnung auf gehobene Unterhaltung beiwohnen. Die Zuschauer fragen sich längst, wer das ist, der da mit Kiefer-Gesicht, Kiefer-Frisur und in Kiefer-Klamotten auf dem Platz steht.

Von Stefan Hermanns

Kaum hat die Union ihren gemeinsamen Kanzlerkandidaten gefunden, kommt die Wahlkampfmaschinerie bereits in vollen Gang. Die beiden Generalsekretäre Laurenz Meyer (CDU) und Thomas Goppel (CSU) treffen sich heute in Düsseldorf, um die ersten konkreten Schritte und die Verzahnung der Kampagnen beider Unionsparteien zu besprechen.

Meinen Sie, dass man mit erlesener italienischer Kleidung von Brioni und Armani die breite Mitte des Volkes trifft? Das ist ein ganz neuer Führungsstil: in Talkshows aufzutreten und über die Qualität seiner Haare diskutieren zu lassen, sich als Dressman ablichten zu lassen.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) schließt ungeachtet seines Polarisierungsvorwurfs gegen den Unionskanzlerkandidaten Edmund Stoiber (CSU) eine Einigung im Zuwanderungsstreit nicht aus. Schröder bot am Montag in Berlin Gespräche über einen "soliden Kompromiss" an.

Von Robert Birnbaum

Die überstrapazierte britische Eisenbahn soll in den kommenden zehn Jahren um 50 Prozent mehr Passagiere befördern und die Schienenfracht um 80 Prozent steigern. Dafür soll die Regierung nach einem nun veröffentlichten Zehnjahresplan 33,5 Milliarden Pfund zuschießen.

Von Matthias Thibaut

Nach anhaltender Kritik aus dem In- und Ausland will Israels Armee künftig auf die Zerstörung palästinensischer Häuser im Westjordanland und im Gazastreifen verzichten. Außenminister Schimon Peres sagte am Montag vor dem Auswärtigen Ausschuss des Parlaments, der Image-Schaden, der Israel durch das Vorgehen der Streitkräfte im Gazastreifen zugefügt worden sei, habe eine wesentliche Rolle bei dieser Entscheidung gespielt.

Rente - das ist Lotterie: Man zahlt sein Leben lang und fällt dann beim Anblick des ersten Bescheides tot um. Dennoch stecken die Versicherungsträger ewig knietief in den Miesen, was auf ein gewisses Missmanagement schließen lässt.

Der staatliche australische Fernsehsender ABC hat am Montag Teile des Videos ausgestrahlt, das zeigt, wie Terroristen Geiselnahmen und Morde trainieren. Das Band wurde vor drei Monaten in Afghanistan von Kämpfern der Nordallianz gefunden.

Angesichts der schlechten Arbeitsmarktlage will die Regierung versuchen, mit dem umstrittenen Kombilohn-Modell neue Jobs zu schaffen. Bundeskanzler Gerhard Schröder kündigte am Montag die bundesweite Ausdehnung des so genannten Mainzer Modells an, bei dem für niedrige Einkommen Zuschüsse zu den Sozialversicherungsbeiträgen gezahlt werden.

Wie rasend die Zeit vergeht: Vor nicht einmal einem Jahr war die Kinowelt AG noch einer der so genannten Big Player in der Branche. Der durch schnelles Börsengeld ein bisschen megaloman gewordene Rechtehändler Michael Kölmel mochte sich zwar schon damals schlimm verspekuliert haben - vom überteuerten Kauf eines Warner-Bros.

Von Jan Schulz-Ojala

Mit seinen Fürsten ist Deutschland schonend umgegangen. Nach der Revolution von 1918 wurden die bis dahin noch "regierenden Häuser" großzügig entschädigt.

Von Bernhard Schulz

Im Wettstreit um die Themenhoheit in den Medien hat der "Spiegel" im vergangenen Jahr seine Vorherrschaft verteidigt: Nach einer Untersuchung des Forschungsinstituts "Medien Tenor" war das Hamburger Nachrichtenmagazin im vergangenen Jahr in den überregionalen Medien erneut das meist zitierte Medium. Hinter dem "Spiegel", der 1148 Mal in anderen Publikationen genannt wurde, platzierte sich die "Bild"-Zeitung (800 Nennungen) vor "Focus" (525), dem ZDF (508) und der "Welt am Sonntag" (478).

Die Emotionen der Massen zu mobilisieren, ist einfacher, als sie nachher wieder zu dämpfen. Zwar gelingt es Gewerkschaftsführern in der Regel, die Basis erst streikbereit zu machen und sie nach dem Tarifabschluss wieder einzufangen.

Mädchen und Jungen rennen fröhlich umher. Deren Mütter und Väter stehen sonntagsfein neben den Honoratioren des Ortes oder schlendern ein bisschen umher.

Von Christian Böhme

Vor zwanzig Jahren waren "Die singende Kommissarin und ihre swingenden Vopos" Kult. Doch heute sitzt die "singende Kommissarin", die im bürgerlichen Leben Frau Bergfeld heißt und früher mit Liedern wie "Dobermännchen", "Bauaufsicht" und "Metzger im Urlaub" die Herzen ihrer Fans eroberte, vergessen und verlassen in ihrer Polizeiwache, Abschnitt 32.

Bei der geplanten Novelle des Geldwäschegesetzes will die Bundesregierung nach Informationen des Handelsblatts die Freien Berufe offenbar weniger stark in die Pflicht nehmen als zunächst beabsichtigt. Zwar sieht der Entwurf der Regierung entsprechend der EU-Geldwäscherichtlinie eine Ausweitung und Verschärfung der Identifizierungs- und Anzeigepflichten vor.

Die sinkende Nachfrage nach deutschen Produkten in den anderen Teilnehmerländern der Euro-Währungsunion belastet zunehmend die gesamte Exportentwicklung Deutschlands. Bedeutsam ist dies deshalb, weil mehr als zwei Fünftel (43 Prozent) der gesamten Warenausfuhr Deutschlands auf die Euro-Zone entfallen.

Der Endspurt bis zur Wahl des rot-roten Senats am Donnerstag hat begonnen. Trotz der auskömmlichen Mehrheit der SPD/PDS-Koalition im Abgeordnetenhaus wird mit einer Zitterpartie gerechnet.

Von Brigitte Grunert

Der CDU-Landesvorsitzende und ehemalige Regierungschef Eberhard Diepgen soll heute für den Bundestags-Wahlkreis Berlin - Mitte nominiert werden. Ein Gegenkandidat sei "bisher nicht sichtbar", sagte der CDU-Kreisvorsitzende Peter Kittelmann.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Berliner CDU-Fraktion hat den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) aufgefordert, neue Vorwürfe gegen Gregor Gysi (PDS) wegen einer Zusammenarbeit mit der Stasi aufzuklären. Bis dahin solle Gysi nicht als Senator vorgeschlagen werden, sagte der rechtspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Gram.

Im Argentinien-Geschäft übernimmt der Bund zunächst keine neuen Hermes-Ausfuhrbürgschaften für die Wirtschaft mehr. Diese Entscheidung sei wegen der unsicheren Zahlungsfähigkeit der argentinischen Partner in der derzeitigen Krise getroffen worden, heißt es im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin.

Der scheidende Justizsenator Wolfgang Wieland (Grüne) unterstützt die Forderung des Arbeitskreises Christlich Demokratischer Juristen, gegen ehemalige Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte der Bankgesellschaft Berlin oder deren Einzelbanken zivilrechtlich vorzugehen. "Ich teile die Einschätzung, dass die Erfolgschancen für Schadenersatzansprüche gut sind, und dränge darauf, dass die entsprechenden Schritte eingeleitet werden", sagte Wieland dem Tagesspiegel.

Opposition - darin haben die Grünen jahrzehntelange Erfahrung. Opposition gegen den Sinn der eigenen Koalitionsverhandlungen - das ist eine ganz neue Situation.

Von Christian Tretbar