Wer von uns Musikliebhabern würde nicht gern mal in Richard Wagners Kopf stecken. Für einen Moment lang hören, wie dort die Leitmotive krachen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 18.01.2002
Für das Politbarometer hat die Forschungsgruppe Wahlen in der Zeit vom 14. bis 17.
Autorität entsteht durch Distanz, sagt man. Zumindest stimmt das Gegenteil: Nähe bedeutet Autoritätsverlust.
Die Zahl der Opfer, deren Tod vermutlich in Zusammenhang mit der Einnahme des Bayer-Cholesterinsenkers Lipobay steht, hat sich verdoppelt. Insgesamt lägen dem Unternehmen etwa 100 Meldungen vor, sagte ein Sprecher am Freitag in Leverkusen.
Wer den Schaden hat, bekommt den Spott meist noch gratis dazu. Das Afghanistan-Vorauskommando der Bundeswehr, die Soldaten, die Planer, die politisch Verantwortlichen können darüber allerlei erzählen.
Die Fraktionsspitzen der rot-grünen Koalition wollen Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) die von ihm verlangten 73 Airbus-Großraumflugzeuge offenbar ohne weitere finanziellen Bedingungen zugestehen. Dieses Vorgehen am Haushaltsausschuss vorbei solle am Dienstag in den Fraktionssitzungen als Entschließungsantrag für den Bundestag festgelegt werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag bei SPD und Grünen.
Ja, das möchten wir alle sein, jetzt und sofort: modern, cool, am liebsten voll cool. Deshalb tragen junge Menschen Hosen, die zwischen den Kniekehlen schlottern, formen sich Tollen aus eitel Haargel und benutzen ausschließlich Worte, die für sie in den Werbeagenturen eigens zurechtgedengelt werden.
Nordirlands Arbeitnehmer sind am Freitagmittag dem Aufruf des irischen Gewerkschaftsbundes gefolgt und haben die Arbeit niedergelegt. In Belfast, Derry und einigen kleineren Städten versammelten sich Zehntausende im strömendem Regen, um gegen die Zunahme von konfessionell motivierter Gewalt in der letzten Zeit zu protestieren.
Korrespondenten mittleren Alters haben es nicht leicht. In Afghanistan haben sie Mühe, schwer atmend mit ihren ehrgeizigen 25-jährigen Kollegen Schritt zu halten.
In der deutschen Außenpolitik wächst die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Zu diesem Schluss kommt der Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik, Christoph Bertram (Foto: Kai-Uwe Heinrich).
Meistens ist es ein gutes Gefühl: plötzlich mehr Entscheidungsmöglichkeiten zu haben, als man erwarten durfte. Manchmal jedoch ist es gar nicht so sicher, ob das ein Grund zur Freude ist.
Sie fallen sich ins Wort, werden laut, beschimpfen einander. Der Vorwurf des Rassismus wird erhoben, die Gegenseite brüllt: beleidigende Geschichtsverfälschung.
Eine Krisensitzung jagte die andere. "Es brodelt und dampft wie in der Hölle", umschreibt ein Abgeordneter die Stimmung bei den europäischen Sozialdemokraten, die diese Woche in Straßburg in streng abgeschotteten Fraktionssitzungen die Scherben ihrer gescheiterten Politik zusammenkehrten.
Werdende Väter, die auf dem Weg zu ihrer schwangeren Frau zu schnell mit dem Auto unterwegs sind, müssen nicht mit einem Fahrverbot rechnen. Der Geschwindigkeitsverstoß erscheine in einem milderen Licht, wenn er aus Sorge um das Wohl der in den Wehen liegenden Frau des Fahrers begangen werde, teilt die Pressestelle des Oberlandesgerichts (OLG) Karlsruhe unter Berufung auf ein entsprechende Urteil mit (Az.
Tanja Hauser braucht 54 000 Mark um ihre "Popelbühne" vor dem Aus zu retten. Vor zwölf Jahren gründete sie die Jugendfreizeiteinrichtung im damals besetzten Haus in der Dunckerstraße 16.
Die Bundesregierung hat weit reichende Überlegungen zu einer Ministererlaubnis für den Kauf von Anteilen der Ruhrgas AG durch den Eon-Konzern angestellt. Das bestätigte dieser Zeitung am Freitag der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert.
Wichtiger als der Weg aus der Finanzkrise erscheint der Berliner Politik in diesen Tagen der Weg aus dem Labyrinth der deutschen Teilungsgeschichte, wichtiger als der Abbau des Klinikums Steglitz beispielsweise die Errichtung neuer Denkmäler. Historiker geben den Koalitionsparteien Checklisten an die Hand, um Reichweite und Tauglichkeit der historischen Richtigstellungen und Abbitten zu kontrollieren, die die SPD der PDS abzuverlangen habe.
Für eine Investorin wagt sich der Bürgermeister von Werder schon einmal aufs Glatteis. Und dabei gelang Werner Große ein besonderes Kunststück: Er bat die in Zypern geborene Geschäftsfrau Suzanne Melas auf einen mit Kufen präparierten Stuhl und drehte mit ihr mehrere Runden auf der neuen städtischen Eisbahn.
Viele Deutsche glauben an Gespenster - jedenfalls in Westdeutschland. Hier sagt jeder Zehnte, er glaube daran, dass manchmal die Seelen von Verstorbenen in Häusern oder an verwunschenen Orten spuken können.
Wie kommt die Spreewaldgurke aus der Dose in den Mund? Natürlich mit dem Lift.
Über 16 Monate lang hat sich Josef Ackermann ganz betont im Hintergrund gehalten. Kein öffentlicher Auftritt, keine Gespräch mit Journalisten.
Gemeindetags-Präsident Karsten Kuhl (CDU) hat der Landesregierung bei der Gemeindereform "Nötigung" und "Rechtsmissbrauch" vorgeworfen. Die nach der Wende errungene Eigenständigkeit der Kommunen lasse Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) "mit gnadenloser Kaltblütigkeit" niederknüppeln, sagte Kuhl gestern.
Es geht schon los: Die Nation feiert zwar erst im Juni das 50. Thronjubiläum ihrer Königin aber in den britischen Zeitungen begann die Hochkonjunktur der Hofreporter und "Monarchieexperten".
Manch einer wird das für einen Beitrag zur närrischen Zeit halten, was heute beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding gezeigt wird: Da eilen Männlein und Weiblein mit einem Flitzebogen um den Hals auf Schneeschuhen durch den Wald und versuchen, aus 18 Metern das Ziel zu treffen. Allerdings keine Tiere, sondern metallene Scheiben.
Edmund Stoibers Wahlkampf fängt gut an - mit einem Rückzug. Franz Josef Jung (CDU) steht nicht mehr als Leiter des "Stoiber-Teams", der "Kampa" des Kanzlerkandidaten der Union, in Berlin zur Verfügung.
Der Text könnte von Reinhold Messner stammen: "Gipfelstürmer brauchen ein Basislager", heißt es auf einem Plakat, das bis Ende März in immerhin 70 000 Exemplaren Werbeflächen in Deutschland zieren soll. Doch geworben wird weder für das Extrembergsteigen noch für warme Schlafsäcke oder Zelte, wie Familienministerin Christine Bergmann am Freitag klarstellte.
Die Signale sind deutlich: Die SPD will der Union im Streit um das Zuwanderungsgesetz entgegenkommen, zumindest aber den Entwurf so weit ändern, dass die große Koalition in Brandenburg am 1. März im Bundesrat zustimmen kann.
Der Nahe Osten steht am Wendepunkt. Die Sprache der Nachrichten vermag das schwer zu fassen.
Da soll noch einmal einer auf die Berliner Politik schimpfen. In der Hauptstadt wird ein Stadtentwicklungssenator bereits im zweiten Wahlgang gewählt.
Bereits nach hundert Tagen haben sich die Galerien der Jannowitzbrücke als Fixpunkt für zeitgenössische Kunst etabliert. Sie brachten sich sofort in die Diskussion und gehören nun neben den Orten für Kunst in Mitte, in der Zimmerstraße und in Charlottenburg zur Stadtgeographie der Unermüdlichen.
Nach der teilweise chaotisch verlaufenen Senatswahl in Berlin bemühten sich SPD und PDS am Freitag um Schadensbegrenzung. Die Führungsleute beider Parteien verzichteten auf gegenseitige Schuldzuweisungen.
Das Militärtribunal dauerte schon 18 Tage. Die Richter arbeiteten das Wochenende durch, um zu einer Entscheidung zu kommen.
Märchen haben es schwer im Alltag. Aschenputtel gibt es viele, erlöst aus der Missachtung werden wenige.
Klar doch, Berlin bleibt doch Berlin. Aber wenn man sich vor Augen hält, wie die Stadt gerade eben ihre neue Regierung bestimmt hat, wird die selbstbewusste Formel zu einer Wahrheit, die bitter schmeckt.
Gegen den Trend, dafür umso mehr von Pioniergeist geprägt, hat in Wilmersdorf und nicht etwa in Mitte die frisch gegründete Galerie Landauer ihren Standort bezogen. Denn Neugalerist Gernot Heinle hofft der künftigen Käuferschaft möglichst nahe gerückt zu sein und gibt mit einem Urgestein Westberliner Bildhauerei seinen Einstand: Rainer Mang präsentiert in den liebevoll wiederhergerichteten Altbauräumen 15 Skulpturen, die auf den ersten Blick mit ihrem bärbeißigem Charme so gar nicht hierher zu passen scheinen.
Wie lange ist Gerhard Schröder schon Bundeskanzler? Zehn Jahre?
Das Leben des Dr. Dr.
Der Sportwagenhersteller Porsche peilt trotz der weltweiten Konjunkturschwäche in diesem Geschäftsjahr ein Rekordergebnis an. Vorstandschef Wendelin Wiedeking sagte am Freitag auf der Hauptversammlung, das bisherige Spitzenergebnis von 592,4 Millionen Euro aus dem Vorjahr werde in der laufenden Periode voraussichtlich übertroffen.
Ethisch nicht vertretbar" sei der Im-port von Stammzellen, deshalb müsse ihn die Bundesregierung verhindern, fordert der Antrag des fraktions-übergreifenden "Bündnis für Menschenwürde", in dem sich unter anderem Wolfgang Wodarg (SPD), Ilja Seifert (PDS), Monika Knoche (Grüne) und als einziger Unions-Vertreter CSU-Mann Gerhard Scheu zusammengeschlossen haben. Ihr Antrag konkurriert aber mit dem fast gleichlautenden Entwurf des CDU-Politikers Hermann Kues.
Keine Viertelstunde dauerte die Konstituierung des rot-roten Senats, das übliche Zeitmaß für die Festlegung von Regularien. Also die Senatssitzungen beginnen nun dienstags eine Stunde später, um 10 Uhr.
"Die Berliner Verfassung ist etwas Besonderes, und das Procedere der Senatswahl immer aufregend. Seit Jahrzehnten hat jeder Regierende Bürgermeister, der einen Vorschlag unterbreitet hat, jede Senatswahl bis zum Schluss mit Spannung verfolgt (.
Als einzige Partei im Deutschen Bundestag will die FDP es nicht bei einem Import von embryonalen Stammzellen aus dem Ausland belassen. So fordern die Liberalen in ihrem Antrag, dass künftig auch in Deutschland aus "übriggebliebenen Embryonen" Stammzellen gewonnen werden.
Die SPD hatte angekündigt, bei der Bildung nicht zu sparen. Dennoch hat sie durchgesetzt, dass die Zuschüsse für die Privatschulen um mehrere Millionen Mark gekürzt werden.
Politik ist das Bohren dicker Bretter. Falls der EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti dies noch nicht gewusst haben sollte - die Reform der berüchtigten Gruppenfreistellungs-Verordnung (GVO) für den Autovertrieb klärt ihn auf.
Die Ergebnisse der Wahl der neuen Berliner Regierung: SPD (44) und PDS (33) haben zusammen 77 Stimmen. Eine SPD-Abgeordnete fehlte wegen Krankheit.
Acht Monate lang saß Rudolf Schindler schweigend auf der Anklagebank. Wie die anderen vier Angeklagten, darunter seine Ehefrau Sabine Eckle.
Damit Altersvorsorge-Produkte gefördert werden können, müssen folgende Kriterien erfüllt sein: Das angesparte Vermögen darf frühestens ab dem 60. Lebensjahr oder zu Beginn der gesetzlichen Altersrente angetastet werden der Anbieter muss eine Geld-zurück-Garantie geben: Der Kunde muss mindestens sein eingesetzes Kapital zurückbekommen die Rente wird monatlich ausgezahlt, bei Fonds können sich die Anleger dagegen maximal 20 Prozent des Kapitals auf einen Schlag auszahlen lassen bis zum 85.
Pierre Pagé kam, coachte und siegte: Seit Donnerstag ist der Franko-Kanadier als Nachfolger von Uli Egen Trainer des EHC Eisbären, schon an seinem zweiten Arbeitstag bescherte Pagé dem Berliner Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein Erfolgserlebnis. Am Freitag gewannen die Eisbären vor 4200 Zuschauern im Sportforum Hohenschönhausen gegen die Augsburger Panther mit 5:2 (1:0, 1:1, 3:1).