Über die „Hand Gottes“ : Ein Nebelgebilde, das nach den Sternen greift
Die Hand Gottes gibt es nicht nur bei einem WM-Tor Diego Maradonas, sondern auch im All. Eine neue Aufnahme des Phänomens zeigt geisterhaftes rotes Leuchten.
Mehr als tausend Lichtjahre entfernt von der Erde greift eine geisterhafte Hand nach einer Galaxie. „Hand Gottes“ wird die Wolkenhand mit dem Namen CG4 oft genannt, deren rotes Leuchten nun auf einer neuen Aufnahme festgehalten wurde.
Das rote Glühen von ionisiertem Wasserstoff im Zentrum und um den äußeren Rand herum aufzufangen, sei mit einem speziellen Filter gelungen, teilte das Team des Astronomie-Forschungszentrums NSF NOIRLab in Tucson mit. Das Licht entsteht demnach, wenn Wasserstoff von der Strahlung benachbarter massereicher Sterne bombardiert und angeregt wird.
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CG4 gehört zu den sogenannten kometenartigen Globulen, von denen es in unserer Milchstraße viele gibt: Wolken aus interstellarem Staub und Gas, die wegen einer Art Schweif kometenähnlich aussehen und in denen sich neue Sterne bilden können. Auch CG4 enthält den Forschenden zufolge genug Gas, um die Bildung mehrerer neuer Sterne von der Größe der Sonne zu ermöglichen.
CG4 ist 1300 Lichtjahre von uns entfernt und mit einem etwa acht Lichtjahre langen Schweif eher klein für eine Gaswolke. Ein Lichtjahr bezeichnet die Entfernung, die Licht in einem Jahr zurücklegt - eine Strecke von 9,46 Billionen Kilometern.
Wie die meisten anderen bisher beobachteten kometenartigen Globulen liegt CG4 in einer riesigen Ansammlung aus glühendem Gas, dem sogenannten Gum-Nebel. Den Astronomen zufolge wird angenommen, dass es sich dabei um Überreste einer Supernova vor etwa einer Million Jahren handelt.
Von der Erde aus betrachtet liegt das Gebilde im Achterdeck des Schiffs (lateinisch: Puppis), einem Sternbild des Südhimmels. Die Spiralgalaxie, nach der CG4 zu greifen scheint, trägt den Namen ESO 257-19 – und ist in Wirklichkeit mehr als hundert Millionen Lichtjahre von der vermeintlichen Hand entfernt, wie die Astronomen erläutern.
In der Fußball-Geschichte bezeichnet die „Hand Gottes“ eine Situation während der Weltmeisterschaft 1986, in der der argentinische Mannschaftskapitän Diego Maradona mit seiner Hand ein – irreguläres – Tor erzielte. Den Ausdruck prägte Maradona selbst, der sagte, der Ball sei „ein bisschen mit dem Kopf Maradonas und ein bisschen mit der Hand Gottes“ ins Tor gegangen.
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