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Constantin Schreiber und Aline Abboud

© Screenshot: Tsp

Charmeoffensive bei den „Tagesthemen“: „Wollen wir noch zusammen einen Absacker trinken?“

Neuerdings duzen sich Moderatorin und Nachrichtensprecher im Studio. Wie die „Tagesthemen“ noch lockerer werden können.

Ein Kommentar von Markus Ehrenberg

„Und jetzt zu weiteren Nachrichten des Tages. Damit zu dir, Constantin.“ Nanu, was ist bei den „Tagesthemen“ los? Duzen, herzen und bald umarmen im Studio? Gab es Jahrzehntelang einen harten Schnitt zwischen „Tagesthemen“-Moderation und Nachrichtenblock, quasi staatsamtlich cool, macht es das Erste nun auf die sanfte Tour. Aline Abboud und Constantin Schreiber duzen sich in dieser Woche vor der Kamera wie neulich Ingo Zamperoni und Judith Rakers.

Schon beim Sendungsintro mit der Inhaltsangabe und Vorstellung der beiden Journalisten im Studio ist zu merken: Die „Tagesthemen“ haben ihr Erscheinungsbild verändert. Charmeoffensive im Ersten. Einen „schönen guten Abend“ wünscht nicht nur Aline Abboud, sondern auch Constantin Schreiber.

Hallo!!? Beim „heute-journal“ gibt es derlei schon länger, vor allem Christian Sievers hat da viel Wärme in die Moderation und zu Kollegin Gundula Gause gebracht. Man möchte dem netten ZDF-Anchorman sofort einen Gebrauchtwagen abkaufen. Das Zweite hat es in Sachen Informationsprogramm schon immer etwas weniger streng formal gehalten.

Das Erste musste mal reagieren, zwischen Tradition und Moderne, so hart die Zeiten und Nachrichten auch sein mögen. Eine willkommene Abwechslung, auch für die Empfänger. Warum jetzt? Die „Tagesthemen“ kommen mit der gemeinsamen Begrüßung nahbarer in den Wohnzimmern der Zuschauer an, sagt ein NDR-Sprecher.

Das Publikum habe mit großer Mehrheit positiv auf die Neuerungen reagiert. Mit dem neuen Themenüberblick vor dem Gong werde ein vielfacher Wunsch der Zuschauer erfüllt, die öfters darum gebeten haben, einen Überblick zu Beginn der Sendung zu bekommen.

So weit, so gut, „Tagesthemen“. Wir schalten wieder öfters ein, statt „heute-journal“. Vielleicht lässt sich die Welt damit eben besser ertragen. Nur zum Abschied wird’s mit einem gemeinsamen „Tschüss!“ wieder etwas schnöder zwischen Moderatorin und Nachrichtensprecher. Wir schlagen einen gemeinsamer Plausch im On vor: „Du, Constantin, Was machst du jetzt? Wollen wir noch zusammen einen Absacker trinken?“

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