zum Hauptinhalt
Die israelische Sängerin Netta Barzilai stemmt nach dem Eurovision Song Contest die Trophäe in die Höhe.

© AFP PHOTO / Francisco LEONG

Casdorffs Agenda: Die Politik sollte den Song Contest als Fingerzeig verstehen

Dass Netta den Eurovision Song Contest gewonnen hat, ist politisch geradezu grenzgenial. Und das nicht nur für Israel. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Noch einmal zurück zum Eurovision Song Contest. Der ist politisch, wie Musik eigentlich nicht sein sollte, oder? So heißt es immer, vor allem hierzulande, wenn Deutschland mal wieder Spitze von hinten war. Nun, diesmal fällt auf, wie (Völker-)verbindend Musik doch auch ist. Wegen des riesigen Festes, das Jahr für Jahr in einem anderen Land gefeiert wird. Wegen der Abermillionen Zuschauer. Wegen der Stimmung. Wegen dessen, was man über das Selbstverständnis der Teilnehmer und Jurys und der Menschen, die ihr Land per Public Voting repräsentieren, lernen kann.

Nach alledem ist es politisch nahezu grenzgenial, dass Netta aus Israel gewonnen hat: für Israel in diesen Zeiten; für die #metoo-Debatte; für alle, die nicht konformistisch sind oder sein wollen. Dazu noch Gefühl und Authentizität – die Politik könnte das zusammengenommen durchaus als Fingerzeig verstehen. Nicht zuletzt die in Deutschland, aber überhaupt in allen Ländern, über die Teilnehmer am ESC hinaus. So käme überall Musik rein.

Casdorffs Agenda erscheint jeden Morgen in der Morgenlage, dem Newsletter für Politik- und Wirtschaftsentscheider, den Sie hier kostenlos abonnieren können.

Zur Startseite