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US-Präsident Joe Biden.

© Foto: AFP/Stefani Reynolds

Drohender Einsatz von Atomwaffen: US-Präsident Biden warnt vor atomarer „Apokalypse“

Joe Biden nimmt Russlands Äußerungen zum möglichen Einsatz atomarer Waffen ernst. Die Drohung Putins werden auf das Vordringen der ukrainischen Truppen zurückgeführt.

US-Präsident Joe Biden spricht von der Gefahr einer „Apokalypse“: Angesichts der russischen Drohungen um den Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Konflikt sei das Risiko einer nuklearen „Apokalypse“ so hoch wie zuletzt in der Kubakrise 1962, sagte Biden am Donnerstag bei einer Spendenveranstaltung der Demokraten in New York.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte in einer Fernsehansprache am 21. September mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Fachleuten vermuten, er beziehe sich dabei höchstwahrscheinlich auf Angriffe mit taktischen Atomwaffen.

Deren Sprengkraft ist kleiner als die von strategischen Atomwaffen. Biden warnte jedoch, ein taktischer Atomangriff berge dennoch das Risiko großflächiger Auswirkungen.

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Er kenne den russischen Präsidenten Wladimir Putin ziemlich gut, sagte Biden demnach weiter. Und der Kremlchef scherze nicht, wenn er über den potenziellen Einsatz taktischer Atomwaffen sowie Chemie- und Biowaffen spreche, da das russische Militär in den Kampfhandlungen in der Ukraine schwächele.

Er glaube zugleich nicht, dass es möglich wäre, einfach taktische Atomwaffen einzusetzen, ohne dass dies zu einem „Armageddon“ führen würde, betonte der US-Präsident.

Zuletzt hatten die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben von Russland besetzte Gebiete zurückerobern können. „Seit dem 1. Oktober wurden allein in der Region Cherson mehr als 500 Quadratkilometer Land und dutzende Ortschaften befreit“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend.

Die USA warnten die russische Führung bereits seit einiger Zeit in direkten Kontakten, ein Einsatz taktischer Atomwaffen werde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Zugleich wollte sich das Weiße Haus nicht öffentlich dazu äußern, wie diese Konsequenzen aussehen könnten. Auch hieß es von der US-Regierung, man habe bisher keine konkreten Schritte Russlands zum Einsatz von Atomwaffen gesehen.

Russland warf der Ukraine derweil den „Aufruf zum Beginn eines neuen Weltkriegs und unvorhersehbaren Folgen“ vor - so zumindest lauteten die Worte von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er bezog sich dabei auf Äußerungen Selenskyjs, der in einem Interview von „Präventivschlägen“ der Nato gegen Russland gesprochen hatte.

Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten erklärte daraufhin auf Facebook, Selenskyjs Aussagen hätten sich auf präventive Sanktionen und nicht auf präventive Angriffe bezogen.

Die Kuba-Krise war eine dramatische Zuspitzung des Kalten Krieges im Oktober 1962, nachdem die Sowjetunion Mittelstrecken-Raketen auf der Insel stationiert hatte. Die beiden Supermächte waren in dem rund zweiwöchigen Konflikt einem Atomkrieg nahegekommen, räumten die Gefahr jedoch mit Verhandlungen aus. (AFP/dpa)

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