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 Die Organisation hatte am Freitag den Friedensnobelpreis gewonnen.

© imago/ITAR-TASS / Foto: IMAGO/Alexander Shcherbak

Friedensnobelpreisträger: Russische Justiz ordnet Beschlagnahmung von Memorial-Büros in Moskau an

Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete russische Menschenrechtsorganisation verliert ihren Stammsitz in Moskau. Ein Gericht schlug das Gebäude dem russischen Staat zu.

Wenige Stunden nach Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreises für Memorial hat ein russisches Gericht die Beschlagnahmung der Moskauer Büros der Menschenrechtsorganisation angeordnet.

Die Büros seien in „öffentliches Eigentum“ umgewandelt worden, zitierte die russische Nachrichtenagentur Interfax die am Freitag ergangene Gerichtsentscheidung. Die Büros bilden die Zentrale der Menschenrechtsorganisation, in der sie regelmäßig Ausstellungen veranstaltet hatte.

Memorial ist bereist seit Ende 2021 in Russland verboten. Memorial wurde 1989 gegründet und ist die älteste und wichtigste Menschenrechtsorganisation in Russland. Ende 2021 verfügte zunächst das Oberste Gericht Russlands ein Verbot von Memorial, später ordnete ein Moskauer Gericht die Auflösung der Organisation an. Die Menschenrechtsorganisation wird in diesem Jahr zusammen mit dem belarussischen Politiker und Menschenrechtsaktivisten Ales Bjaljazki und der ukrainischen Menschenrechtsorganisation Zentrum für bürgerliche Freiheiten (CCL) mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Die Preisträger hätten einen „außergewöhnlichen Beitrag“ dazu geleistet, Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch zu dokumentieren, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, in ihrer Begründung. (AFP)

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