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Die Nachfolgerin von Sprecher Sean Spicer: Sarah Huckabee Sanders.

© imago/UPI Photo

Update

Nach Spicer-Rücktritt: Sanders wird neue Trump-Sprecherin

Sean Spicer scheidet im August aus dem Amt. Anlass dafür soll die Ernennung von Anthony Scaramucci zum Kommunikationsdirektor sein. Die Nachfolge übernimmt Spicers Stellvertreterin.

Nach dem Rücktritt des US-Präsidentensprechers Sean Spicer wird dessen Nachfolgerin seine bisherige Stellvertreterin Sarah Huckabee Sanders. Das teilte der neue Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Anthony Scaramucci, am Freitag in Washington mit. Huckabee Sanders hatte Spicer bereits in den vergangenen Wochen häufig in den Pressebriefings des Weißen Hauses vertreten.

Spicer scheidet nach eigenen Angaben im August aus dem Amt. Er nannte keine Gründe für seinen Rücktritt. Laut Medienberichten soll er mit der Ernennung des Finanzinvestors Anthony Scaramucci zum Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses nicht einverstanden gewesen sein. Wie die "New York Times" berichtet, soll Spicer zu US-Präsident Donald Trump gesagt haben, die Entscheidung für Scaramucci sei „ein großer Fehler“.

Scaramucci bestritt jedoch in seinem ersten Auftritt vor dem Pressekorps im Weißen Haus, dass es interne Konflikte im Umfeld des Präsidenten gäbe: "Ich denke, das Weiße Haus ist in der Spur." Der US-Präsident dankte Spicer in einer kurzen Mitteilung für seine Arbeit. Er beklagte zugleich, seine Regierung habe bereits "so viel" erreicht, bekomme dafür aber "so wenig Anerkennung".

Spicer war vom ersten Tag der Amtsübernahme Trumps an umstritten. Er hatte sich am Tag nach der Amtseinführung des Präsidenten einen heftigen Streit mit Journalisten über die Zahl der Besucher bei der Zeremonie vor dem Kapitol in Washington geliefert. In den sechs Monaten seiner Zeit als Sprecher des Weißen Hauses kam es immer wieder zu heftigen Wortgefechten mit Journalisten. Spicer wurde zu einer Gallionsfigur der Trump-Regierung.

Spicer hatte sich bereits aus der Öffentlichkeit zurückgezogen

Der 45-Jährige wurde anderem deshalb zum Thema in zahlreichen Comedy-Sendungen des US-Fernsehens. Schon öfter wurde spekuliert, Trump sei unzufrieden mit seiner Arbeit und Spicer stehe vor der Entlassung. Zuletzt hatte er sich aus der Öffentlichkeit stärker zurückgezogen und die Pressebriefings seiner bisherigen Stellvertreterin Sarah Sanders überlassen.

Das Verhältnis zwischen Spicer und Scaramucci gilt als belastet. Scaramucci gilt auch als Gegenspieler von Trumps Stabschef Reince Priebus. Spicer und Priebus kommen aus dem Parteigefüge der Republikaner, der Investor Scaramucci ist wie Trump ein Außenseiter und kommt aus dem Dunstkreis der Wall Street.

Scaramucci ist ein wohlhabender Finanzier und Politstratege, der bislang für die Export-Import-Bank der USA arbeitete. Früher war er für das Investmenthaus Goldman Sachs tätig, dem zahlreiche führende Figuren in Trumps Administration, wie etwa Wirtschaftsberater Gary Cohn und Finanzminister Steven Mnuchin entstammen. Scaramucci war auch in der Übergangsphase nach der Wahl und vor der Amtseinführung Trumps für dessen Team tätig.

Der Posten des Kommunikationsdirektors im Weißen Haus war seit Mai dieses Jahres nicht mehr besetzt. Zuvor hatte ihn bis zu seinem Ausscheiden Michael Dubke inne. (AFP/dpa)

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