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Staatschef Kim Jong Un selbst habe den Befehl zur Zündung gegeben, meldete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.

© REUTERS

Nordkoreas Machthaber droht: Kim provoziert mit neuem Raketentest weiter

Nordkorea entwickelt offenbar mit Hochdruck Langstreckenraketen. Seit Wochen meldet das Regime Fortschritte - jetzt wieder.

Nordkorea ist nach eigenen Angaben dank eines neuen Raketentriebwerks in der Lage, Ziele in aller Welt mit Atomwaffen anzugreifen. Staatliche Medien berichteten am Samstag, der Test des neuen Antriebs für ballistische Interkontinental-Raketen (ICBM) sei von Machthaber Kim Jong Un überwacht worden. Eine Einschätzung des südkoreanischen Militärs lag zunächst nicht vor. Allerdings gehen Militärs in den USA und in Südkorea bisher davon aus, dass Nordkorea noch nicht über eine einsatzfähige Interkontinentalrakete verfügt.

Die neue Ankündigung reiht sich in eine Serie von Raketen- und Atomtests ein, die international verurteilt worden sind und zu einer Verschärfung der Sanktionen gegen das abgeschottete Land geführt haben.

Der Staatschef selbst habe den Befehl zur Zündung des Triebwerks gegeben, meldete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. "Der geliebte Genosse Kim Jong Un sagte, dass wir jetzt einen noch größeren Atomsprengkopf auf eine neue ballistische Interkontinental-Rakete anbringen können", hieß es weiter. Damit sei "die Höhle des Bösen in den USA und in der ganzen Welt innerhalb der Reichweite unserer Angriffe". Der Test sei auf einem Raketengelände nahe der koreanischen Westküste vorgenommen worden. Die im Inland entwickelte Rakete habe alle Erwartungen erfüllt.

Nordkorea steht wegen seiner Raketen- und Atomtests seit langem international in der Kritik. Südkoreanische Behörden stellen die vom Norden verkündeten Fortschritte jedoch infrage und haben erklärt, die Regierung in Pjöngjang sei noch Jahre von der Entwicklung einer Interkontinental-Rakete entfernt. Auch die USA verweisen auf ein Mangel an Beweisen für die angeblichen Durchbrüche. Für besondere Skepsis sorgte im Februar die nordkoreanische Verkündung eines erfolgreichen Tests einer Wasserstoffbombe, eine besonders starke Kernwaffe. Die Aufrüstung Nordkoreas hat die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel weiter verstärkt. Vor wenigen Tagen setzte auch China, der letzte größere Verbündete des Landes, die von den Vereinten Nationen beschlossenen Sanktionen gegen Nordkorea um. Diese sind seit 2006 in Kraft und wurden im März als Reaktion auf die jüngsten Tests weiter verschärft. Kim hat mehrfach erklärt, sein Land müsse in der Lage sein, einen atomaren Erstschlag auszuführen. (rtr/dpa)

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