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Trump fühlte sich von kritischen Fragen einer Journalistin eingeschüchtert und überwältigt.

© JIM WATSON / AFP

Reporterin entlarvt Lüge des US-Präsidenten: Trump bricht Pressekonferenz abrupt ab

Als Trump von einer Journalistin auf eine falsche Behauptung hingewiesen wird, reagiert er beleidigt. Es ist nicht Trumps erster Zusammenstoß mit Reportern.

US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag eine Pressekonferenz abrupt abgebrochen. Grund war eine kritische Frage der CBS-Journalistin Paula Reid, die Trump auf eine Lüge ansprach. Trump hatte nämlich behauptet, den sogenannten Veterans Choice Act über die medizinische Versorgung von Kriegsveteranen beschlossen zu haben – doch tatsächlich unterzeichnete sein Vorgänger und ehemaliger US-Präsident Barack Obama das Gesetz schon 2014.

Trump verlängert das Gesetz lediglich per Dekret. Also fragte Reid ihn bei der Pressekonferenz: „Warum behaupten Sie ständig, Sie hätten den Veterans Choice beschlossen? Es wurde 2014 beschlossen, Sie haben eine falsche Aussage gemacht, Sir.“ Daraufhin beendete der Präsident die Konferenz, um sich ihren kritischen Fragen zu entziehen.

Anlass für die Konferenz war eine Reihe von Dekreten, die Trump zuvor beschlossen hatte. Sie sehen Coronahilfen für Studierende, Mietende, Arbeiterlose und Arbeitnehmende vor. Damit überging Trump den Kongress, der sich wegen eines Zwists innerhalb der republikanischen Partei bisher nicht auf ein Corona-Hilfspaket einigen konnte. Noch ist unklar, ob die Dekrete von Trump mit der US-Verfassung im Einklang sind. Das Ressort Steuer und Finanzen liegt nämlich in der Hoheit des Kongresses.

Auch dazu hatte Reid dem Präsidenten kritische Fragen gestellt. Dieser wich ihren Fragen jedoch aus und wetterte stattdessen über die Demokraten und warf ihnen vor, benötigte Gelder grundlos einzubehalten.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Trump sich Wortgefechte mit Journalisten liefert, die ihn kritisieren. Bekannt ist etwa der Fall Jim Acosta. Der CNN-Reporter sprach Trump auf die Russland-Affäre und Migrationsbewegungen aus Mittel- und Südamerika an. Trump entgegnete ihm, er sei eine „furchtbare, unverschämte Person.“

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Währenddessen wird Reid unter Trump-Kritikern gefeiert. Auf den Sozialen Netzwerken schreiben sie etwa, es solle mehr Journalistinnen und Journalisten wie Paula Reid geben, die Trump mit seinen Lügen konfrontieren. Viele bedanken sich bei Reid für die Konfrontation des Präsidenten. (Tsp, mlk)

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