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"Es geht noch um was, nämlich darum, eine tolle Saison erfreulich zu beenden", sagte Union-Trainer Urs Fischer am Freitag. 

© Uwe Anspach/dpa

Der 1. FC Union empfängt Fortuna Düsseldorf: Berlin-Köpenick als Zünglein an der Waage im Abstiegskampf

Union trifft im letzten Saisonspiel auf Fortuna Düsseldorf – und kann Werder Bremen existentiell wichtige Schützenhilfe im Abstiegskampf geben.

Das Saisonziel ist schon erreicht, die Geldstrafen nach der regelwidrigen Klassenerhalts-Party schon verhängt. Beim 1. FC Union Berlin wird über Vertragsverlängerungen verhandelt, und die würdige Verabschiedung von einstigen Vereinshelden diskutiert. Fast könnte man vergessen, dass es in dieser Saison noch eine letzte Aufgabe gibt. Und zwar: Werder Bremen zu retten. 

An diesem Samstag geht es für Union im letzten Saisonspiel eigentlich um nichts mehr. Gegen Fortuna Düsseldorf können sich die Köpenicker lediglich einen etwas besseren Tabellenplatz verdienen, und die schöne erste Bundesliga-Spielzeit noch einen Tick schöner machen. Der Abstiegskampf wird trotzdem in der Alten Försterei entschieden, denn im Rennen um den Relegationsplatz ist Union das Zünglein an der Waage. 

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Um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben, muss Werder Bremen den 1. FC Köln schlagen. Ein Sieg würde allerdings nur dann reichen, wenn Union gegen Düsseldorf im Parallelspiel siegt. Bei einem Unentschieden in Köpenick müsste Bremen mit einem Unterschied von vier Toren gewinnen. 

Am Donnerstag hat Union-Trainer Urs Fischer versucht, die Verantwortung für die Rettung Bremens etwas von sich zu schieben. „Wir sind nicht für die Situation anderer verantwortlich”, sagte er, und sagte, dass die Mannschaft dem Saisonende entgegenfiebert. „Die Saison hat ihre Spuren hinterlassen, wir waren immer am Limit. Sonst würden wir nicht dort stehen, wo wir jetzt sind.“

In Bremen kann man gerade nur auf die Unioner hoffen

In Bremen kann man aber gerade nichts anderes tun, als auf die müden Unioner zu hoffen. Werder-Trainer Florian Kohfeldt setzte diese Woche auf ein bisschen Schmeichelei, und appellierte an die oft beschworenen Unioner Tugenden. „Ich gehe davon aus, dass eine Mannschaft, die deutschlandweit für ihren Sportsgeist gerühmt wird, alles versuchen wird, damit wir noch diese Chance haben werden“, sagte er.

Tatsächlich darf er darauf hoffen, dass Union nicht einfach aufgibt. Zwar gaben sich die Berliner im letzten Spiel gegen Hoffenheim etwas lustlos, aber gerade deshalb sollte an diesem Samstag mehr kommen. „Ich glaube schon, dass wir eine Reaktion auf das Spiel gegen Hoffenheim zeigen werden. Die Jungs waren mit ihrem Auftritt nicht zufrieden, und wir wollen es besser machen“, sagte Fischer.

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Auch mit Blick auf den nächsten Gegner hat Union noch eine Rechnung offen. Nach der späten Niederlage in der Hinrunde habe man gegen Fortuna etwas gut zu machen, sagte Christopher Trimmel diese Woche. Die Düsseldorfer werden zwar „Schaum vor dem Mund“ haben, aber: „Wir sind kein Team, das locker lassen kann. Wir wollen einfach gewinnen, werden alles raushauen, was wir haben.”

Union muss dabei allerdings auf seinen gesperrten Top-Stürmer Sebastian Andersson verzichten, dafür kehrt Rafal Gikiewicz zurück. Der Torhüter steht Medienberichten zufolge vor einem Wechsel zum FC Augsburg. Doch in seinem letzten Spiel will er sich möglichst würdig verabschieden. Düsseldorf ist Urs Fischer zufolge „eine Mannschaft, die funktioniert, die an sich glaubt“.

Das ist bei seiner Mannschaft ebenfalls der Fall. Und auch für sie geht es laut ihrem aktuell sehr gut gelaunten Trainer noch um etwas: „Nämlich, eine tolle Saison erfreulich zu beenden.“

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