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Gladbachs Jannik Vestergaard (l-r), Josip Drmic und Torschütze Lars Stindl jubeln nach dem Führungstreffer zum 3:2.

© dpa

Europa League: Auch Gladbach weiter: Drei Stindl-Treffer drehen verloren geglaubtes Spiel

Borussia Mönchengladbach erwischte einen denkbar schlechten Start. Dann schlüpfte der Kapitän gegen Florenz in die Rolle des Helden.

Mit einem Dreierpack von Lars Stindl und einer furiosen Aufholjagd hat Borussia Mönchengladbach erstmals den Sprung ins Achtelfinale der Europa League geschafft. Der Elfte der Fußball- Bundesliga setzte sich am Donnerstagabend im Rückspiel beim AC Florenz nach 0:2-Rückstand noch spektakulär mit 4:2 (1:2) durch und feierte damit den ersten Sieg auf italienischem Boden seit mehr als 37 Jahren. Das Hinspiel der Zwischenrunde hatte die Fiorentina mit 1:0 für sich entschieden.

Vor 24 712 Zuschauern im Stadio Artemio Franchi erzielten Kapitän Stindl (44./Foulelfmeter/47./55.) und Andreas Christensen (60.) die Treffer für die Gladbacher, die neben Schalke nun als zweites deutsches Team in der Runde der letzten 16 Teams stehen. Nikola Kalinic (16.) und Borja Valero (29.) hatten den Achten der Serie A mit 2:0 in Führung gebracht.

Eine Woche nach der unglücklichen Niederlage im eigenen Stadion war die Hecking-Truppe von Anfang an hochmotiviert, arbeitete sich vor allem vor der Pause Chancen fast im Fünf-Minuten-Takt heraus, leistete sich aber auch dicke Abwehrschnitzer. Nur der Pfosten verhinderte das 1:0 nach Kopfball von Jannik Vestergaard (8.), der beim 0:2 der Pechvogel war: Beim Abwehrversuch säbelte der Däne über den Ball und fiel dann ohne Kontakt mit einem Gegenspieler um - Valero nahm das Geschenk dankend an.

Eine scharfe Hereingabe von Linksverteidiger Oscar Wendt, der sein 75. Europapokalspiel bestritt, wurde gerade noch abgefangen (4.). Mitten in die Angriffsoffensive der Gladbacher platzte das 1:0 der Fiorentina: Top-Torjäger Kalinic schloss einen sehenswerten Konter nach schönem Pass von Hinspieltorschütze Federico Bernardeschi mit einem Schuss ins lange Eck ab - sein fünfter Treffer im laufenden Wettbewerb. Hecking reagierte kurz vor dem 0:2 auf die Verletzung von Thorgan Hazard, brachte Josip Drmic und stellte notgedrungen auf ein 4:1:4:1-System um.

Doch der UEFA-Cup-Sieger von 1975 und 1979 blieb auch danach vor allem bei seinen schnellen Angriffen über die Flügel gefährlich. Eiskalt nutzte der überragende Stindl seine Chancen und machte den kaum noch für möglich gehaltenen Einzug in die nächste Runde praktisch im Alleingang perfekt. Weltmeister Christoph Kramer wird im Achtelfinal-Hinspiel wegen einer Gelb-Sperre allerdings fehlen. (dpa)

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