zum Hauptinhalt
Sand im Getriebe. Bei Angelique Kerber läuft es in dieser Saison einfach nicht.

© Reuters

French Open: Angelique Kerber scheitert sang- und klanglos in Runde eins

Nächste Enttäuschung für Angelique Kerber. Die Weltranglistenerste verliert bei den French Open ihr Auftaktmatch gegen die Russin Jekaterina Makarowa deutlich mit 2:6, 2:6.

Angelique Kerber ist am Tiefpunkt angekommen. Die Weltranglisten-Erste verlor am Sonntag bei den French Open in Paris ihre Erstrunden-Partie gegen die Russin Jekaterina Makarowa mit 2:6, 2:6 und zeigte dabei eine indiskutable Leistung. Die Russin benötigte gerade einmal 82 Minuten, um Kerber nach allen Regeln der Kunst vorzuführen. Noch nie in der Geschichte des Profi-Tennis war bei den French Open eine Nummer eins der Setzliste bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Kerber setzte ihre schwachen Leistungen in diesem Jahr damit in Paris fort, wo sie auch 2016 in der ersten Runde gescheitert war.

Kurz vor Kerber hatte sich in Julia Görges bereits eine andere deutsche Fed-Cup-Spielerin schon in der ersten Runde verabschiedet. Die 28-Jährige verlor in ihrem Auftaktspiel gegen Madison Brengle aus den USA völlig unnötig mit 6:1, 3:6, 11:13. Dabei hatte Görges einen Satz lang alles im Griff, verlor dann aber auf unerklärliche Art und Weise ihren Rhythmus und nach 2:48 Stunden auch das Match. Damit sind bereits zwei von 13 deutschen Tennisprofis in Paris raus.

Bei Kerber hatte man von Beginn an das Gefühl, dass sie selbst nicht an einen Sieg glauben würde. Die Kielerin agierte völlig verunsichert und ängstlich und gab gleich das erste Aufschlagspiel ab. Makarowa musste nicht einmal ihr bestes Tennis spielen, um die Partie auf dem Court Philippe Chatrier zu dominieren. Kerber überließ ihr die Punkte durch unfassbar viele leichte Fehler fast schon von selbst.

Ihr Aufschlag genügt nach wie vor nicht den Ansprüchen einer Spitzenspielerin

Beim Stand von 2:5 leistete die Nummer eins der Welt endlich etwas Widerstand und wehrte zwei Satzbälle ab. Weil sie dann selbst aber zwei Chancen zum Break nicht nutzen konnte, sicherte sich Makarowa nach nur 32 Minuten im dritten Versuch den ersten Durchgang.

Auch im zweiten Satz ging die peinliche Kerber-Vorstellung nahtlos weiter. Ohne Mumm, ohne Plan und phasenweise auch ohne den richtigen Willen ergab sich die zweimalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin in ihr Schicksal. „Nichts wie weg aus Paris“, schien Kerber schon während der Partie womöglich zu denken.

Gleich ihr erstes Aufschlagspiel gab Kerber ab, danach nahm das Debakel weiter seinen Lauf. Auffällig: Auf der gesamten Anlage im Stade Roland Garros schien niemand auch nur annähernd überrascht zu sein, dass Kerber die Begegnung verlieren würde.

Erst als sie bereits wieder aussichtslos mit 0:3 zurücklag, begann Kerber sich endlich zu wehren. Doch weil ihr Aufschlag nach wie vor nicht den Ansprüchen einer Spitzenspielerin genügt, nützten ihr auch das Aufbäumen und die daraus resultierenden zwei Breaks nichts. Makarowa ließ sich den Erfolg nicht mehr nehmen. „Wenn man erste Runde Roland Garros spielt, muss man anders auf den Platz gehen“, kritisierte Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker als Experte beim Fernsehsender Eurosport. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false