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Auf dem Weg zum ersten Titel. Kevin Durant spielt für die Golden State Warriors überragende Finals.

© Ronald Martinez/Getty Images/AFP

Golden State Warriors: Historische Dominanz mit Beigeschmack

Die Golden State Warriors stehen in der NBA kurz vor dem Titelgewinn. Doch das war im Grunde schon im Sommer beschlossen. Und im Sport ist nichts so langweilig wie das Planbare. Ein Kommentar.

Welch ein Spiel. Welch eine Serie. Welch eine Dominanz. Die Golden State Warriors fegen durch die Play-offs der National Basketball Association, und nicht einmal der amtierende Meister aus Cleveland kann sie, die Mannschaft mit der Kraft einer Naturgewalt, aufhalten. 3:0 steht es nach drei Spielen, die Meisterschaft ist praktisch entschieden. Noch nie in der Geschichte der NBA konnte ein Team einen 0:3-Rückstand umbiegen. Dass das nun gerade gegen diese Warriors gelingt, ist noch unwahrscheinlicher. Golden State ist seit März ungeschlagen, die Play-off-Bilanz lautet 15:0 und allein das ist das historische an dieser sportlich so spannungsarmen Saison. Golden State bewegt sich in Dimensionen der Dominanz, wie es nicht einmal den Chicago Bulls um Michael Jordan vergönnt war.

Nur hat diese Dominanz einen Beigeschmack, der den ein- oder anderen Basketball-Fan nicht ganz zu unrecht vergrätzt. Golden States Meisterschaft war im Grunde schon vergangenen Sommer beschlossen, als das ohnehin starke Team mit dem besten freien Spieler Kevin Durant verstärkt wurde. Das ist in etwa so, als würde sich Lionel Messi dieser Tage Real Madrid anschließen. Durant verzichtete freiwillig auf Geld, weil er wusste, dass sein Zutun die Warriors quasi unbezwingbar macht. Andere Veteranen wie David West wussten das auch und schlossen sich dem Team für ein Minimumgehalt an. Das alles verleiht dem Erfolg die Aura des Planbaren, des Künstlichen. Und nichts ist im Sport so langweilig wie das Planbare. Egal, wie beeindruckend die Siege auch sein mögen.

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