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Papst Franziskus.

© dpa

Franziskus über Almosen: Papst ruft auf, Bettlern Geld zu geben - auch für Alkohol

Anlässlich des Heiligen Jahres hat sich der Papst über das Almosengeben geäußert. Bettlern sollte auch Geld für Alkohol gegeben werden, findet Franziskus.

Der Papst hat zum Almosengeben aufgerufen - auch, wenn sich die Bettler davon Alkohol kaufen sollten. Auch ein Obdachloser, der jeden Cent sofort in Alkohol investiert, verdiene nach Ansicht von Papst Franziskus ein Almosen, berichtet kathpress.com von einer Sonder-Generalaudienz auf dem Petersplatz am Samstag. Viele Menschen würden Obdachlosen Almosen verweigern, da sich diese von dem Geld "eine Flasche Wein kaufen könnten, um sich zu betrinken", so Franziskus demnach.

Diese Leute müssten sich fragen, ob sie "der Richter dieses armen Mannes sind, der von dir eine Münze für ein Glas Wein fordert", so der Papst. Wenn sich der Bedürftige betrinke, dann tue er das, "weil es keinen anderen Weg für ihn gibt". Außerdem sollte sich in dieser Situation jeder vor Augen halten, was er selbst im Verborgenen tue, forderte er während der Sonderaudienz anlässlich des Heiligen Jahrs. Das Almosengeben zählt in der katholischen Tradition zu den sogenannten Werken der leiblichen Barmherzigkeit. Die Barmherzigkeit steht im Zentrum des Heiligen Jahrs.

Um Almosen zu geben, brauche es eine bestimmte innere Haltung der Großzügigkeit und der Freude, sagte Franziskus. Es dürfe keine Last und nichts Pflichtgemäß-Drückendes sein. Jesus habe seinen Jüngern eindringlich in Erinnerung gerufen, dass die rechte Hand nicht wissen solle, was die linke tue: Es gehe nicht um eine großartige Geste, sondern darum, stehenzubleiben und dem Bedürftigen in die Augen zu sehen. 

Wörtlich sagte Papst Franziskus: "Jeder von uns kann sich fragen: Bin ich dazu imstande, stehenzubleiben und jemandem ins Gesicht zu sehen? Ihm in die Augen zu gucken? Bin ich imstande dazu? - Wir dürfen also das Almosen nicht mit der Münze verwechseln, die man im Vorbeieilen spendet, ohne stehenzubleiben. Ohne zu reden, um zu verstehen, was dieser Mensch wirklich braucht."

Außerdem, so der Papst, sollte ein Almosen ein "wirkliches Opfer" sein: "Gib von dem, was dir gehört! Gib da, wo es dich etwas kostet! Das heißt es, sich wirklich auf den Armen einzulassen. Ich spare mir etwas vom Mund ab, um es dir zu geben." (tsp)

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