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Zahlreiche Menschen steigen am Hauptbahnhof in einen Regionalzug. (Symbolbild)

© dpa/Monika Skolimowska

Volle Berliner Züge und Staus erwartet: Wie man Pfingsten (nicht) an die Ostsee kommt

Wer über Pfingsten an die Ostsee will, braucht starke Nerven: Die Züge sind entweder überfüllt oder sie fallen aus. Auf den Autobahnen nach Norden erwartet der ADAC Staus.

Im vergangenen Jahr lautete die Standardwarnung in der Bahn-App über Pfingsten und an schönen Sommerwochenenden so: „Außergewöhnlich hohes Fahrgastaufkommen. Ein Zustieg weiterer Personen und die Mitnahme von Fahrrädern ist nicht mehr möglich. Bitte wählen Sie eine andere Verbindung.“

Sollte es in diesem Jahr anders sein, wäre es ein Wunder. Es ist Jahr zwei des Deutschlandtickets, mehr Züge gibt es nicht. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) warnte: vor einer „hohen Nachfrage im Ausflugsverkehr, insbesondere für Züge an die Ostsee.“ In einer Mitteilung des VBB wurden „zusätzliche Züge Richtung Norden“ angepriesen. Diese sollen „bestehende Fahrten entlasten und ein entspanntes Reisen im ÖPNV gewährleisten“.

Diese Züge sind nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, denn es sind genau drei Züge: Einer gegen 8 Uhr ab Berlin nach Stralsund, ein zweiter gegen 10 Uhr, jeweils am Wochenende. Ab Freitag kommt ein dritter am Freitagnachmittag hinzu, 15.10 Uhr ab Gesundbrunnen nach Pasewalk. Hier muss umgestiegen werden nach Stralsund, nicht gerade attraktiv.

Es mangelt an mehr Zügen und Personal

In den vergangenen Jahren hatte es an verlängerten Wochenenden und in den Ferien vielfach chaotische Szenen gegeben auf den Linien RE3 und RE5 nach Norden. Teilweise hielten die Züge auf manchen Bahnhöfen nicht mehr, damit keiner einsteigen konnte, Radfahrer wurden vielfach stehengelassen auf den Bahnsteigen.

Pfingsten 2019 in Fürstenberg (Havel). Diese Radfahrer durften nicht mehr mit.
Pfingsten in Fürstenberg (Havel). Diese Radfahrer durften nicht mehr mit.

© Jörn Hasselmann

In Brandenburg hatten Politiker der CDU, der Linken und der Grünen dichtere Takte an die Ostsee gefordert. Doch mehr Fahrten können nicht von den Ländern bestellt und bezahlt werden: Weil es keine Züge gibt. Auch der Personalmangel verschärft sich immer mehr: Allein Montag dieser Woche fielen laut Deutscher Bahn mehr als 50 Züge in der Region Berlin-Brandenburg kurzfristig aus. Überwiegend wurden als Grund „kurzfristige Krankmeldung“ genannt, aber auch Störung am Zug oder der Strecke, Personen im Gleis, Feuerwehreinsatz an der Strecke und anderes.

Was in der Meldung des VBB zu Pfingsten nicht stand: Ausgerechnet am Sonnabend und Pfingstsonntag fallen die Züge der Linie RE5 Richtung Rostock zwischen Berlin und Oranienburg wegen Bauarbeiten aus. An beiden Tagen gibt es keinen durchgehenden Zug nach Rostock.

Die Fahrplanauskunft empfiehlt die S-Bahn bis Oranienburg oder alternative Strecken über Wismar oder Stralsund mit zusätzlichem Umstieg nach Rostock. Statt 2,5 Stunden dauert die Fahrt bis zu 4,5 Stunden – auch nicht attraktiv. Seit drei Jahren modernisiert die Bahn den Abschnitt Stralsund – Neustrelitz. Den Ausfall an diesem Wochenende im Norden Berlins erklärte die Bahn mit „Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik“.

So voll wie im Zug wird es auch auf den Straßen. Die Verkehrsinformationszentrale des Landes Berlin (VIZ) und der ADAC warnten vor Staus auf den Autobahnen. Diese Strecken nannte die VIZ:

  • A111 Richtung Hamburg in Höhe Tunnel Flughafen Tegel
  • A113 Richtung Dresden in Höhe Schönefelder Kreuz
  • A114 Richtung Hamburg zwischen Pasewalker Straße und Bucher Straße

Auf der A10 (Berliner Ring) in Brandenburg sei aufgrund zahlreicher Bauarbeiten mit Verzögerungen auf diesen Abschnitten zu rechnen:

  • Östlicher Berliner Ring zwischen Berlin-Hellersdorf und Dreieck Spreeau
  • Südlicher Berliner Ring zwischen Schönefelder Kreuz und Dreieck Spreeau
  • Westlicher Berliner Ring zwischen Phöben und Groß Kreutz

Der ADAC erinnerte daran, dass der Freitag vor Pfingsten im vergangenen Jahr einer der Tage mit den meisten Staus gewesen sei. Auch in diesem Jahr werde der Verkehr am Freitag und am Pfingstmontag am dichtesten sein. Der Automobilclub nannte für 2024 neben den Fernstraßen zur Ostsee speziell diese Autobahnen:

  • A2 Berlin – Hannover – Dortmund
  • A9 Berlin – Nürnberg – München
  • A10 Berliner Ring
  • A11 Berliner Ring – Dreieck Uckermark
  • A24 Berlin – Hamburg

Wer Pfingsten wegfliegt, sollte beachten, dass die S-Bahn auf der Strecke zum BER baut. Empfohlen wird die Anfahrt mit Regionalzügen oder dem Flughafenexpress FEX.

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