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Scania-Übernahme: MAN-Offerte eine Frage des Preises?

Der schwedische Lkw-Bauer Scania würde ein deutlich erhöhtes Übernahmeangebot von MAN nicht ablehnen. Ab einem Preis von 550 Kronen werde Scania seinen Widerstand gegen die Übernahme aufgeben müssen.

Stockholm/München - Bisher bietet MAN den Scania-Anteilseignern 475 Kronen oder 51,29 Euro pro Papier und damit insgesamt 10,3 Milliarden Euro, berichtet die Stockholmer Wirtschaftszeitung "Dagens Industri" unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Ein MAN-Sprecher sagte in München, es sei weiterhin keine Anhebung des Angebots geplant. MAN-Chef Hakan Samuelsson hatte derartigen Spekulationen bereits in der Woche vor Weihnachten eine deutliche Absage erteilt. "Wir werden sehen, ob wir unser Angebot attraktiver machen können - aber nicht beim Geld!" Auch eine Verlängerung der Annahmefrist werde es nicht geben, sagte er. Sollte MAN die Annahmequote nicht erreichen, so werde er dies akzeptieren. MAN hatte sein Angebot bereits im Oktober von ursprünglich 442 auf 475 Kronen pro Aktie erhöht.

Die Zeitung zitierte einen nicht genannten Insider aus dem Scania-Konzern mit den Worten: "Sollte MAN das Angebot auf 550 Kronen pro Anteil anheben, könnte man kaum Nein sagen." Dem Scania-Aufsichtsrat und dem schwedischen Großaktionär Wallenberg würde es dann schwer fallen, an ihrem Nein festzuhalten, sagte er weiter. "Der Preis entscheidet." Scania-Chef Leif Östling, der eine Übernahme durch MAN prinzipiell ablehne, befürchte daher, dass die Münchner ihr Angebot nach einem erfolglosen Ablauf der bisherigen Angebotsfrist am 31. Januar entsprechend anheben und damit den Widerstand brechen könnten.

Die Familie Wallenberg und die von ihr kontrollierte Finanzholding Investor halten zusammen rund 30 Prozent der Scania-Stimmrechte und können damit die Übernahme blockieren. Investor hat die MAN-Offerte wiederholt als zu niedrig abgelehnt. Der Autobauer Volkswagen als größter Anteilseigner sowohl bei Scania als auch bei MAN hat dagegen signalisiert, er werde seine Aktien an MAN abgeben, wenn dadurch die angestrebte Annahmequote von 90 Prozent erreicht werde. (tso/dpa)

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