Die Zeit der Jahresrückblicke liegt hinter uns. Schlagzeilen, in denen Europas junge Währung zum Absteiger des Jahres erkoren wurde, gehören der Chronik 2000 an.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 01.01.2001
Werner Müller (54) ist der erste Parteilose, der an die Spitze des Bundeswirtschaftsministeriums berufen wurde. 1998 holte ihn Kanzler Gerhard Schröder (SPD) in sein Kabinett, nachdem der Unternehmer Jost Stollmann noch vor Regierungsbeginn auf den Posten verzichtet hatte.
Die Stimmung am Neuen Markt bessert sich: Nach einem turbulenten und besonders für die Technologiewerte verlustreichen Börsenjahr zeigen sich die Experten wieder optimistischer. Sie erwarten, dass der alle Werte des Neuen Marktes umfassende Nemax-All-Share-Index im zweiten Halbjahr 2001 in Richtung 5000 Punkte steigt.
Während die Dänen "Nein" zum Euro sagten und auch die Briten bisher ihr Pfund Sterling nicht hergeben wollen, ist Griechenland seit dem 1. Januar 2001 das zwölfte Mitglied der Euro-Zone.
Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hat eine Flexibilisierung des Flächentarifvertrags vorgeschlagen. Im Interview mit dem Tagesspiegel sagte er, Abweichungen vom Tarifvertrag auf betrieblicher Ebene sollten gesetzlich erlaubt sein, sofern Arbeitgeber und Arbeitnehmer dem zustimmten.
Ohne Frage sprechen eine Menge handfester Gründe für eine Privatisierung des staatlichen Rentenversicherungssystems. Sowohl in Europa als auch jenseits des Atlantiks in den Vereinigten Staaten.
Die Anzeichen für eine konjunkturelle Abkühlung in Deutschland mehren sich. Der Handelsblatt-Frühindikator für Westdeutschland ist im Januar noch einmal deutlich - um 0,3 Prozentpunkte - auf jetzt 2,4 Prozent zurückgegangen.
Der Münchner Telekommunikationsanbieter Viag Interkom wird voraussichtlich eine 100-prozentige Tochter der British Telecom (BT). Möglich wird das durch den norwegischen TelekomKonzern Telenor, der seinen zehnprozentigen Viag-Anteil an die Briten für 2,43 Milliarden Euro verkauft.
Die Wirtschaft hat die Bundesregierung aufgefordert, die für 2005 geplante höchste Entlastungsstufe der Steuerreform um mindestens ein Jahr vorzuziehen. Außerdem müsse der Spitzensatz der Einkommensteuer unter 40 Prozent sinken, erklärten der Bundesverband der Deutschen Industrie sowie der Deutsche Industrie- und Handelstag am Montag in Berlin.
Als "Riesenproblem" hat der Präsident des Bundesverbandes Spedition und Logistik (BSL/Bonn), Manfred Boes, die EU-weit geplanten Arbeitszeitkürzungen für Lkw-Fahrer bezeichnet. "Bei uns sind schon wegen der steuerlichen Mehrbelastung zahlreiche Betriebe in den roten Zahlen", sagte der Speditionsunternehmer.
In Deutschland wurden im Jahr 2000 rund 80 000 neue Solaranlagen installiert. Wie die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft in Berlin mitteilte, waren vor allem Fotovoltaikanlagen zur Erzeugung von Solarstrom gefragt.
Vom 1. Januar 2001 an gilt ein neues Recht für die (Nicht-)Beschäftigung schwerbehinderter Arbeitnehmer in Betrieben mit mindestens 20 (bisher: 16) Mitarbeitern.
Die Taxirechnung per Handy bezahlen: Ein Trend von morgen. Nach dem Fahrtende ruft der Taxifahrer eine Hotline an und gibt den Rechnungsbetrag und die Handynummer des Fahrgastes ein.
Was machen eigentlich all die Menschen im Internet, wenn sie doch partout nicht ständig irgendwas einkaufen wollen? Die New Economy steht vor einem Rätsel.
Was, so fragen Leute mit unverhohlener Schadenfreude dieser Tage im kalifornischen Silicon Valley, kommt heraus, wenn man Schafe mit Lemmingen kreuzt? Die Antwort: Venture Capitalists - auch VCs genannt.
Seit dem Tag vor sechs Jahren, als Jakob Rothschild die Aufgabe übernahm, jährlich über 350 Millionen Pfund aus Lotterieeinnahmen zu verfügen, ahnte er, dass die Tage seines Amtes gezählt sein könnten. Als die britische Regierung 1994 die Lotterie ins Leben rief, errichtete sie fünf eigenständige Fonds, um die Lottoüberschüsse "guten Zwecken" zuzuführen.
In Russland ist am Montag die radikalste Steuerreform seit einem Jahrzehnt in Kraft getreten. Wie der Rundfunksender Echo Moskau berichtete, gehören die Russen mit der Einführung eines einheitlichen Einkommenssteuersatzes von 13 Prozent zu den am wenigsten belasteten Steuerzahlern der Welt.
Sechs arabische Staaten unter Führung des größten Ölproduzenten der Welt, Saudi-Arabien, wollen sich in der nächsten Tagung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) am 17. Januar in Wien für eine Senkung der Öl-Förderquoten einsetzen.
In den 80er Jahren führte der US-amerikanische Elektronikverband über sein Tokioter Büro einen erbitterten Handelskrieg um Technologiegüter. Auch zuletzt herrschte im Büro geschäftiges Treiben - weil es geräumt wurde.
Der japanische Videospielkonzern Sega will eventuell die Produktion von Konsolen einstellen und sich auf die Entwicklung von Software für Mobiltelefone konzentrieren. Kazuhiko Nishi, ein hochrangiger Manager eines SegaTochterunternehmens mit guten Kontakten zum Sega-Präsidenten Isao Okawa sagte: "Ich glaube, langfristig wird sich Sega aus dem Hardware-Geschäft zurückziehen.