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Brandanschlag und Schmierereien Rathaus Tiergarten

© JFDA

Update

Brandstiftung am Rathaus Tiergarten in Berlin: Drohungen mit Gaza-Bezug auf Fassade gesprüht

Der Polizei zufolge hätte die Tat zu einem größeren Feuer führen können. An der Fassade des Rathauses Tiergarten wurden Drohungen mit Nahost-Bezug entdeckt.

Unbekannte haben am frühen Donnerstagmorgen Feuer im Rathaus Tiergarten in Berlin-Moabit gelegt. Das bestätigte das Lagezentrum der Polizei dem Tagesspiegel am Morgen. Die Tat hätte laut Lagezentrum „zu einem größeren Brand führen können“, dieser sei allerdings ausgeblieben. Zuerst hatte die „B.Z.“ berichtet.

Am Vormittag äußerte sich eine Polizeisprecherin zu weiteren Details. Demnach hatten Anwohner gegen 1.45 Uhr zunächst Geräusche von klirrendem Glas gehört und daraufhin im Erdgeschoss des Gebäudes Feuer entdeckt. Auch hätten die Zeugen zwei Personen von einem am Rathaus stehenden Gerüst in Richtung Bugenhagenstraße flüchten sehen. Daraufhin alarmierten die Anwohner Polizei und Feuerwehr. Die Brandbekämpfer konnten das Feuer schnell löschen, verletzt wurde niemand.

Brennt Gaza, brennt Berlin.

Graffiti auf der Fassade des Rathauses Tiergarten

Die Polizei stellte vor Ort eine zerstörte Fensterscheibe sowie mehrere Schriftzüge mit Nahost-Bezug an der Fassade des Rathauses fest. Die Sprecherin nannte einen Zusammenhang zwischen Brand und Graffiti „offensichtlich“. Der Staatsschutz sei daher eingeschaltet worden und habe die weiteren Ermittlungen übernommen. Der Verdacht einer politisch motivierten Brandstiftung stehe im Raum. Im Rathaus Tiergarten befinden sich das Bezirksamt Mitte sowie ein Bürgeramt des Bezirks. 

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Das Jüdische Forum veröffentlichte auf der Plattform X Fotos der Graffiti. Darauf zu lesen sind die Worte „Brennt Gaza, brennt Berlin“, „Free Gaza“ sowie „Warnung Berlin, wir lassen es brennen“.

Angaben der „B.Z.“ zufolge sollen erste Erkenntnisse auf einen geworfenen Molotowcocktail als Brandursache hindeuten. Die Polizeisprecherin konnte dies am Vormittag nicht bestätigen und auch keine anderen Details zur Brandursache nennen. Dies sei Gegenstand der noch laufenden Ermittlungen.

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Die Berliner Feuerwehr berichtete auf X über den Einsatz. Demnach habe am Mathilde-Jacob-Platz „aus noch unklarer Ursache (...) Mobiliar in einem dortigen Verwaltungsgebäude“ gebrannt. Das Feuer sei schnell gelöscht, eine Ausbreitung damit verhindert worden. Die Feuerwehr war den Angaben nach mit 30 Kräften im Einsatz.

Antisemitismusbeauftragter äußert sich

Berlins Antisemitismusbeauftragter Samuel Salzborn äußerte sich am Nachmittag zu der Tat: „Wenn sich die vorläufige Annahme der Polizei, nach der von einem Zusammenhang von dem Anschlag und den Graffiti am Rathaus Tiergarten ausgegangen werden muss, bei den weiteren Ermittlungen bestätigt, muss ein Fokus bei den antisemitischen und israelfeindlichen Eskalationen der letzten Wochen und Monate noch mehr in den Blick genommen werden: Der antisemitische Hass richtet sich gegen Jüdinnen und Juden, er richtet sich zugleich aber auch gegen zentrale Elemente der Demokratie – bei israelfeindlichen Versammlungen immer wieder gegen Medienvertreter*innen und damit die Freiheit der Presse sowie gegen Polizist*innen und damit das Gewaltmonopol des Staates. Und, wie es aktuell mit Blick auf das Rathaus Tiergarten aussieht: auch gegen den demokratischen Staat als solchen.“

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