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Einschlag einer russischen Bombe in Charkiw

© Reuters/Vyacheslav Madiyevskyy

Nach massiven russischen Vorstößen: Selenskyj berichtet von ukrainischen Gegenangriffen in Region Charkiw

Nachdem Russland mehrere Dörfer in der Grenzregion eingenommen hat, setzt die Ukraine nach eigenen Angaben zum Gegenangriff an. Die Truppen sollen sich jedoch in einer „schwierigen Lage“ befinden.

Nach der russischen Offensive in der nordostukrainischen Region Charkiw führt die ukrainische Armee nach Angaben von Staatschef Wolodymyr Selenskyj Gegenangriffe aus. Hauptaufgabe der Truppen sei es derzeit, die „russischen Angriffspläne zu stören“, sagte Selenskyj am Samstag in seiner allabendlichen Videoansprache.

Die Truppen müssten der Ukraine nun „die Initiative zurückgeben“, hatte Selenskyj zuvor am Samstag gesagt. Zudem hatte er erneut weitere Unterstützung durch die westlichen Verbündeten gefordert. Es sei „wichtig, dass unsere Partner unsere Soldaten und die ukrainische Widerstandsfähigkeit durch rechtzeitige Lieferungen unterstützen - und zwar wirklich rechtzeitige“.

Selenskyj sagte weiter, das Hilfspaket, das der Ukraine wirklich helfe, seien „jene Waffen, die in die Ukraine geliefert werden, nicht die angekündigten“. Er fügte an: „Jedes Luftverteidigungssystem, jedes Raketenabwehrsystem rettet buchstäblich Leben.“

Am Freitag hatte die russische Armee ukrainischen Angaben zufolge eine massive Bodenoffensive in der Region Charkiw gestartet und waren dabei um rund einen Kilometer in ukrainisches Gebiet vorgestoßen. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge nahmen die Truppen dabei die nahe der Grenze zu Russland gelegenen Ortschaften Borisiwka, Ohirzewe, Pleteniwka, Pylna und Striletscha ein.

Ukrainische Truppen in „schwieriger Lage“

Wie das Ministerium am Sonntag mitteilte haben die russischen Truppen vier weitere Dörfer eingenommen. Hatyschtsche, Krasne, Morochowez und Olijinykowe stünden demnach unter russischer Kontrolle.

Nach Angaben des Gouverneurs der ostukrainischen Region sind mehr als 4000 Menschen aus grenznahen Gebieten evakuiert worden. „Insgesamt wurden 4073 Menschen evakuiert“, erklärte Regionalgouverneur Oleh Synegubow am Sonntag in den Onlinenetzwerken. Er gab überdies an, dass ein 63-Jähriger am Sonntag bei Artilleriebeschuss im Dorf Hlyboke getötet und ein 38-Jähriger in Wowtschansk verletzt worden sei.

Die in der Region Charkiw kämpfenden ukrainischen Truppen befinden sich nach den Worten des Militärchefs des Landes in einer schwierigen Lage. Sie würden jedoch alles ihnen Mögliche tun, um die Stellung zu halten, sagte er. Russland hat seit Beginn seiner Invasion im Februar 2022 versucht, die Grenzregion Charkiw zu erobern; im Herbst 2022 musste sich seine Armee von dort wieder weitgehend zurückziehen. (AFP, Reuters)

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