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Edeka Minden-Hannover rechnet für das laufende Jahr mit leicht steigenden Preisen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

© dpa/Gregor Fischer

Marktführer im Lebensmittelhandel: Edeka rechnet mit moderat steigenden Preisen für Berlin und Brandenburg

Edeka Minden-Hannover, zuständig auch für die Hauptstadtregion, erwartet nicht mehr so stark steigende Preise wie im Vorjahr. Und: Bei Berlin soll ein neues Logistikzentrum entstehen.

Von Christoph Papenhausen

Preissteigerungen, eingeschränkte Warenverfügbarkeit, hohe Energiekosten: Die Regionalgesellschaft Edeka Minden-Hannover blickt auf ein herausforderndes Geschäftsjahr zurück. „2023 war ein absolutes Ausnahmejahr“, sagte Mark Rosenkranz, Vorstandssprecher der Regionalgesellschaft, bei der Vorstellung der Jahreszahlen am Donnerstag.

Die Edeka-Gruppe setzt sich aus sieben Regionalgesellschaften zusammen. Die Regionalgesellschaft Minden-Hannover erstreckt sich von der niederländischen bis zur polnischen Grenze und umfasst auch Berlin und Brandenburg. Was in Minden-Hannover passiert, betrifft somit auch Berlin.

Moderater Preisanstieg

Aufgrund stark gestiegener Energiekosten und der hohen Inflation habe es im vergangenen Jahr einen „historisch hohen“, „fast zweistelligen“ Preisanstieg bei Edeka gegeben, sagte Rosenkranz. Zudem sei es immer wieder zu einer eingeschränkten Warenverfügbarkeit gekommen. „Wir hatten im letzten Jahr längere und ungewöhnlich lange Auseinandersetzung mit international agierenden Lebensmittelkonzernen – beispielsweise mit Mars“, erklärt er. Der US-Lebensmittelhersteller hatte höhere Preise verlangt, die Edeka allerdings nicht zahlen wollte. Die Folge: zahleiche Mars-Produkte waren zeitweise nicht verfügbar.

Seit Jahresbeginn, berichtet Rosenkranz, habe sich die Situation verbessert. Der Konflikt mit Mars wurde beigelegt und auch die Inflationsrate ist zuletzt gesunken. Erst am Dienstag teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die Inflation im April auf ihrem seit Jahresbeginn gesunkenen Niveau von 2,2 Prozent verharre.

Für Kunden in Berlin bedeutet das: Die Preise bei Edeka steigen nicht mehr so stark wie noch im Vorjahr. „Wir werden eine moderate Preisentwicklung von ein bis zwei Prozent haben“, prognostizierte Rosenkranz. Außerdem erwarte er, dass es in bestimmten Warengruppen zu Preissenkungen komme.

Was Edeka in Berlin und Brandenburg plant

Trotz der angespannten Lage im vergangenen Jahr stieg der Konzernumsatz um 6,6 Prozent auf rund 12 Milliarden Euro. Einen Teil des Gewinns will Edeka Minden-Hannover investieren. „Ein echter Meilenstein ist die Sicherung der notwendigen Flächen für einen großen Logistikneubau im Großraum Berlin“, sagte der Edeka-Manager.

6,6
Prozent mehr Umsatz machte Edekas Regionalgesellschaft 2023.

Im brandenburgischen Brieselang, am westlichen Berliner Autobahnring (A10), plane man das größte Sortimentlager der Unternehmensgeschichte. Die dafür nötigen Grundstücke seien 2023 erworben worden. Der Bau werde allerdings noch drei bis vier Jahre andauern. Das Logistikzentrum diene dazu, die Versorgung der Märkte in Berlin und Brandenburg langfristig sichern, sagte Rosenkranz.

Wie anfällig die Versorgungslage ist, hatte sich erst zu Beginn des Jahres gezeigt. Im März kam es nach einem Brandanschlag auf die Tesla-Stromversorgung zu einem Stromausfall im Edeka-Logistikzentrum Freienbrink, das in der Gemeinde Grünheide in Ostbrandenburg liegt. Daraufhin gab es Lücken in Edeka-Regalen im gesamten Berliner Stadtgebiet.

Darüber hinaus beteilige Edeka sich an der weiteren Expansion des Lieferdienstes Picnic, sagte Rosenkranz. Der Online-Supermarkt startete im Juni 2023 in der Region Berlin. Die Edeka-Gruppe sei an dem niederländischen Unternehmen beteiligt und der größte Teil der rund 10.000 von Picnic angebotenen Produkte stamme aus Lagern von Edeka Minden-Hannover.

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