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Das Unternehmen Sirplus, ein Händler für "gerettete" Lebensmittel, rettet sich selbst aus der Insolvenz. Der Gründer Raphael Fellmer (r.) arbeitet fortan mit Alexander Bernikas zusammen.

© Sirplus

Neustart nach Insolvenzantrag: Wie der Berliner „Lebensmittelretter“ Sirplus sich selbst rettete

Das Unternehmen geriet zu Jahresbeginn in die Insolvenz, Anleger bangten um ihr Geld. Nun meldet sich der Gründer zurück – mit einem neuen Geschäftspartner.

Anfang des Jahres musste Sirplus, ein Online-Supermarkt für „gerettete“ Lebensmittel, einen Insolvenzantrag stellen. Doch jetzt meldet sich das Unternehmen des Berliner Gründers Raphael Fellmer zurück. Der Webshop ist wieder online und das Sortiment wurde umgestellt.

Obst und Gemüse verschwand aus dem Angebot, stattdessen gibt es Lebensmittel wie Schokolade, Aufstriche oder Reis, außerdem Kosmetik. Zuerst berichtete das Online-Medium „Gründerszene“ (GZ).

Nach der Insolvenz der Sirplus GmbH und der Entlassung von zwei Dritteln der Belegschaft schien das Ende nahe. Doch Fellmer sicherte sich mithilfe von Wandeldarlehen von Bestands- und Neuinvestoren die Markenrechte, die Internet-Domain und die Social-Media-Accounts von Sirplus.

Anleger sollen entschädigt werden

Sortiment und Konzept ähneln nun stärker dem von Wettbewerbern wie Motatos. Fellmer arbeitet in seinem neuen Unternehmen, der Lebensmittelretten Ecoplus UG, mit Alexander Bernikas zusammen, dem Gründer von Trendraider. Dieses Berliner Unternehmen bietet Überraschungsboxen mit veganen Lebensmitteln im Abo an.

Sirplus handelt nicht mehr mit frischem Obst und Gemüse, sondern mit haltbaren Lebensmitteln

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Ende vergangenen Jahres hatte die Sirplus GmbH per Crowdfunding Geld von Privatinvestoren eingesammelt. Nach der Insolvenz war zunächst unklar, ob diese Anleger ihr Geld verlieren würden. Nun plant Raphael Fellmer dem Bericht zufolge, die Unterstützer des Crowdinvestings durch Anteile an dem neu gegründeten Unternehmen zu entschädigen.

Fellmer möchte demnach nun wieder Inhalte ins Zentrum rücken und gesamtgesellschaftlich das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung stärken. Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten ihm auch gezeigt, wie wichtig es sei, Aufgaben zu delegieren, sagte er Gründerszene. Nun wolle er Sirplus langsam in die Gewinnzone führen.

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