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«Sagt die Wahrheit», «Wo ist der Klimakanzler» und «Hungerstreik» ist auf Schildern im Hungerstreik-Camp des Bündnisses «Hungern bis ihr ehrlich seid» im Regierungsviertel zu lesen.

© dpa/Sebastian Gollnow

Männer seit Wochen im Hungerstreik: Klimaaktivisten in Berlin geht es zunehmend schlechter

Kanzler Scholz soll eine Regierungserklärung zu den Gefahren des Klimawandels abgeben, fordern fünf Männer im Hungerstreik. Der Zustand zweier Teilnehmer hat sich deutlich verschlechtert.

Beim Berliner Hungerstreik für eine radikale Klimawende hat sich der Gesundheitszustand von zwei Teilnehmern weiter verschlechtert. Wie die Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ am Montag mitteilte, leidet der 49-jährige Wolfgang Metzeler-Kick nach 68 Tagen ohne feste Nahrung an einem grippalen Infekt.

Der 61-jährige Michael Winter sei nach 28 Tagen Hungerstreik in so schlechtem Zustand, dass das Ärzteteam des Berliner Camps die medizinische Begleitung nicht mehr verantworten könne und deshalb eingestellt habe. Beide wollten den Hungerstreik dennoch fortsetzen, sagte eine Sprecherin.

Die Kampagne will auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen und eine radikale Verringerung der Treibhausgase erreichen. Dies solle Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer Regierungserklärung aussprechen, fordern die Aktivisten.

Der Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick (l) vom Bündnis „Hungern bis ihr ehrlich seid“ steht am 7. Mai 2024 neben der Tafel mit der Anzahl seiner Hungerstreik-Tage neben Adrian Lack (r).

© dpa/Carsten Koall

Insgesamt befinden sich nach Angaben der Gruppe inzwischen fünf Männer im Hungerstreik. Ein Mann aus Wuppertal habe sich am 30. April angeschlossen, hieß es jetzt. Am längsten hungert Metzeler-Kick.

Scholz hat nach Angaben der Aktivisten nicht reagiert. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte kürzlich gesagt, Scholz wolle weiter für den Klimaschutz eintreten, aber auf die Forderungen der Gruppe nicht eingehen.

Die Teilnehmer leben in einem Camp am Klimaschutzministerium in Berlin. Sie essen nicht, trinken aber Säfte und nehmen so Vitamine und etwas Energie auf. Nach Einschätzung von Medizinern lässt sich ein solcher Hungerstreik lange durchhalten.

Infekte seien jedoch ein großes Risiko für den geschwächten Körper, hatte der Internist Christoph Sarrazin, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vergangene Woche erläutert. (dpa)

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