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Michael Winter (l.) beendet nach einem Monat seinen Hungerstreik.

© AFP/TOBIAS SCHWARZ

„Mein Leben genügend aufs Spiel gesetzt“: Klimaaktivist Michael Winter beendet Hungerstreik nach akuter Lebensgefahr

Zuletzt erlitt er in einer Münchener Klinik einen plötzlichen Herzaussetzer: Aktivist Michael Winter nimmt nach 31 Tagen wieder Nahrung zu sich. Seine Mitstreiter hungern weiter.

Nach 31 Tagen ohne feste Nahrung beendet Aktivist Michael Winter seinen Hungerstreik. Das teilte die Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ am Sonnabend mit.

Demnach sollen behandelnde Ärzte bei dem 61-Jährigen akute Lebensgefahr festgestellt haben. Winter entschied sich daraufhin, wieder Nahrung zu sich zu nehmen. Er befand sich seit Mittwochabend in der Klinik Schwabing in München, sein Gesundheitszustand hatte sich unerwartet verschlechtert.

„Mein persönliches Resümee ist, dass ich mein Leben genügend aufs Spiel gesetzt habe, um daraus schließen zu können, dass Olaf Scholz eher Tote in Kauf nimmt, als den Menschen die Wahrheit über die Klimakatastrophe zu sagen“, sagte Winter zur Beendigung seines Streiks. Er wolle lieber „meiner Verantwortung gegenüber meiner Familie, insbesondere meiner 86-jährigen Mutter“ gerecht werden, anstatt „den ultimativen Preis für das Wohl der Allgemeinheit zu bezahlen“.

Lebensbedrohlich geringe Elektrolytwerte

Winter habe zuletzt an einem Engegefühl in der Brust gelitten, teilte die Kampagne mit. Durch lebensbedrohlich geringe Elektrolytwerte habe er vor drei Tagen einen plötzlichen Herzaussetzer gehabt.

Einer von Winters Mitstreitern, der 49-jährige Wolfgang Metzeler-Kick, nimmt bereits seit 72 Tagen keine feste Nahrung mehr zu sich. „Ich möchte nicht sterben. Aber ich bin bereit, mein Leben in die Waagschale zu werfen, damit die Bevölkerung die Wahrheit über die Dramatik der Klimakatastrophe erfährt“, wird der Ingenieur zitiert – „ob durch meinen Tod oder durch eine Regierungserklärung des Kanzlers, das lege ich in die Hände von Olaf Scholz.“

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Die Kampagne will auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen und eine radikale Verringerung der Treibhausgase erreichen. Dies solle Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer Regierungserklärung aussprechen, fordern die Aktivisten. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte kürzlich gesagt, Scholz wolle weiter für den Klimaschutz eintreten, aber auf die Forderungen der Gruppe nicht eingehen.

Die Teilnehmer leben in einem Camp am Klimaschutzministerium in Berlin. Sie essen nicht, trinken aber Säfte und nehmen so Vitamine und etwas Energie auf. Nach Einschätzung von Medizinern lässt sich ein solcher Hungerstreik lange durchhalten. (mit dpa)

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