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Nach fast vier Jahren ist das Beschwerdemanagement wieder komplett: Bildungssematorin Senatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) mit der neuen Antidiskriminierungbeauftragten Wanjiru Njehiah (links) und der neuen Antimobbingbeauftragten Michelle Lisson.

© Susanne Vieth-Entus/TSP

Stellen waren im Senat jahrelang unbesetzt: Berliner Schulen finden wieder Beratung bei Mobbing und Diskriminierung

Die Christdemokratin Wanjiru Njehiah wird neue Antidiskriminierungsbeauftragte. Das Amt der Antimobbingbeauftragten übernimmt die Spezialistin Michelle Lisson.

Berlins Schulen müssen nicht mehr im Nebel stochern, wenn sie akute Hilfe brauchen: Nach jahrelanger Vakanz hat Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) die Stelle der Antidiskriminierungsbeauftragten und der Antimobbingbeauftragten neu besetzt. Am Donnerstag wurde sie vorgestellt.

Ein Politikum war vor allem die fast vierjährige Vakanz der Stelle gegen Diskriminierung. Diese Position nimmt Wanjiru Njehiah, 44, ein. Die Diplompolitologin wurde als „qualifizierte Antidiskriminierungsberaterin und systemische Coachin“ vorgestellt. Ihre Schwerpunkte liegen in Gleichstellung, Integration, Migration und Diversität.

Der Tagesspiegel hatte über diese Personalie bereits im März berichtet. Eine Bestätigung fehlte bisher. Die Behörde begründete das lange Schweigen damit, dass man Njehiah Gelegenheit für die Einarbeitung habe geben wollen.

Die gebürtige Kenianerin kam als 18-Jährige als Au-Pair-Mädchen nach Berlin und arbeitete laut Bildungsverwaltung „haupt- und ehrenamtlich als politische Bildnerin und Fachmoderatorin“. Im Vorfeld wurde gemutmaßt, dass sie ihre Berufung auch ihrer CDU-Mitgliedschaft zu verdanken habe.

Njehiah selbst äußerte, sie sehe in der Berufung auch eine Ermutigung, dass „eine Entwicklung hin zu einer gleichberechtigten Partizipation von marginalisierten Menschen“ von den Entscheidungsträgern mitgetragen werde.

Eine Konkurrentenklage blockierte die Stellenbesetzung

Während Njehiahs Stelle vor allem wegen einer Konkurrentenklage so lange nicht besetzt war, ist der Grund für die fast dreijährige Vakanz der Antimobbingstelle nach dem Weggang von Doreen Bär unklar. Günther-Wünsch konnte das am Donnerstag nicht erklären, da die Vakanz in die Zeit ihrer SPD-Vorgängerin zurückreicht.

Die neue Beauftragte Michelle Lisson, 38, ist Juristin und Kriminologin. Sie habe im Projekt „Nach der Tat – Gewalt und Mobbing an Schulen“ zehn Jahre lang Erfahrungen im Bereich der Anti-Mobbing-Arbeit an Schulen gesammelt, wird berichtet. Neben Workshops für Schülerinnen und Schüler und Netzwerkarbeit waren demnach Beratungsgespräche mit Betroffenen ein Schwerpunkt ihrer Arbeit.

„Ich möchte mit meinem Fachwissen und meiner Leidenschaft für Gewaltprävention zu einer sicheren und angstfreien Schule beitragen“, betonte Lisson. Ihr sei bewusst, dass der Weg dahin einige Hürden mit sich bringen werde, aber jeder Schritt zu einem sicheren Schulleben sei ein Schritt in die richtige Richtung.

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