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© dpa/Hannes P Albert

Update

Nach Klebeaktion der Letzten Generation in Berlin: Sprecherin Carla Hinrichs spricht vor Gericht von „moralischer Pflicht“

Mit blockierten Straßen oder Farbattacken sorgte die Klima-Protestgruppe Letzte Generation für Aufsehen und Strafverfahren. Nun geht es um elf Vorwürfe gegen Sprecherin Carla Hinrichs.

Auf das Festkleben am Asphalt hat die Letzte Generation inzwischen zwar verzichtet, für die Justiz aber ist es weiterhin Thema: Wegen mehrerer Straßenblockaden steht Carla Hinrichs, Mitgründerin und Sprecherin der Klima-Protestgruppe, vor dem Amtsgericht Tiergarten.

Gegen die 27-Jährige, die bei der Europawahl 2024 auf der Wahlliste der Letzten Generation steht, liegen fünf Anklagen und ein Strafbefehl vor. Hinrichs muss sich wegen Nötigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.

Es geht um insgesamt elf Fälle von August 2021 bis Mai 2023. Ihre Beteiligung an den Aktionen gab Hinrichs zu Prozessbeginn am Montag unumwunden zu. Doch ihr Verhalten sei „von Vernunft geprägt und sollte nicht bestraft werden“, so die Aktivistin, die ihr Jura-Studium unterbrochen hat. „Unser Protest zielt auf einen Wandel hin.“ Der Richter sagte: „Aber bitte nicht mit den Methoden, die sie laut Anklagen gebraucht haben.“

Aber bitte nicht mit den Methoden, die sie laut Anklagen gebraucht haben.

Richter im Prozess am Amtsgericht Tiergarten

Die Protestgruppe hat über zwei Jahre lang mit Störaktionen auf viel befahrenen Straßen auf sich und den Kampf gegen den Klimawandel aufmerksam gemacht. Anfang dieses Jahres verkündete die Letzte Generation einen Strategiewandel. So will es die Bewegung als sonstige politische Vereinigung – nicht als Partei – ins EU-Parlament schaffen.

Hinrichs sagte, sie stehe auf Listenplatz drei. Es gehe darum, den Widerstand ins Parlament zu bringen. Damit das gelingt, müsse „man einfach ein bisschen kreativ sein“, sagte die aus Bremen stammende Klimaaktivistin.

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Hinrichs ist bislang in Berlin und Frankfurt am Main im Zusammenhang mit Störaktionen verurteilt worden, beide Entscheidungen sind allerdings noch nicht rechtskräftig. Der aktuelle Prozess wird am 27. Mai fortgesetzt.

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