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Eine Einheit der 8. US Armee feuert eine Artillerie-Kurzstreckenrakete vom Typ ATACMS ab.

© dpa/Uncredited

Update

„Sie werden einen Unterschied machen“: USA haben ATACMS-Raketen mit größerer Reichweite an Ukraine geliefert

Washington hat Kiew Raketen mit einer Reichweite bis zu 300 Kilometern geliefert. Die USA betonen aber, es gebe keine „Wunderwaffen“. Die ersten ATACMS wurden offenbar schon eingesetzt.

Die Entscheidung war monatelang umstritten: Die USA haben der Ukraine Kurzstreckenraketen vom Typ ATACMS mit größerer Reichweite für den Einsatz innerhalb des ukrainischen Staatsgebiets gestellt.

„Ich kann bestätigen, dass die Vereinigten Staaten der Ukraine auf direkte Anweisung des Präsidenten ATACMS mit großer Reichweite geliefert haben“, sagte Außenministeriumssprecher Vedant Patel am Mittwoch. Die Präzisionswaffen seien Teil eines Hilfspakets aus dem März gewesen und „diesen Monat“ in der Ukraine angekommen, erläuterte Patel.

Die Lieferung sei zunächst nicht bekannt gegeben worden, „um die operative Sicherheit der Ukraine auf deren Wunsch hin aufrechtzuerhalten“, sagte Patel. Die Raketen sind demnach nicht Teil des am Dienstag vom US-Kongress verabschiedeten Hilfspakets für die Ukraine.

US-Präsident Joe Biden habe sein Team angewiesen, diesen Schritt zu unternehmen, nachdem Russland ballistische Raketen aus Nordkorea beschafft und gegen die Ukraine eingesetzt habe, teilte das Pentagon mit. Mit den Raketen werde der Ukraine geholfen, Russland überall in den besetzten ukrainischen Gebieten einen sicheren Zufluchtsort zu verwehren.

Ukraine hat erste ATACMS-Raketen offenbar bereits eingesetzt

Die Entscheidung, das Army Tactical Missile System (ATACMS) mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern zu liefern, war monatelang in der US-Regierung umstritten. Bei dem Waffensystem (englisch: Army Tactical Missile System) gibt es die Sorge, dass damit auch Ziele in Russland angegriffen werden könnten. Daher reagierten die USA und andere westliche Partner lange sehr zögerlich auf die Forderungen aus Kiew.

Die USA hatten der Ukraine erstmals im vergangenen Jahr ATACMS-Raketen geliefert – aber nur mit einer Reichweite von 165 Kilometern. Das Pentagon bestätigte, dass es sich bei den nun gelieferten Raketen um die Variante mit größerer Reichweite gehandelt habe.

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Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, kündigte an, die USA wer weiterer Raketen mit großer Reichweite an die Ukraine liefern. „Sie werden einen Unterschied machen“, sagte Sullivan. Er wiederholte gleichzeitig seine Aussage, dass es keine „Wunderwaffe“ im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gebe.

Der Sender NBC News berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, die von den USA zur Verfügung gestellten ATACMS seien bereits in der vergangenen Woche bei einem Angriff auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sowie in dieser Woche bei einem Angriff auf die besetzte Stadt Berdjansk im Südosten der Ukraine zum Einsatz gekommen. Weitere ATACMS-Raketen sollen übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch in dem am Mittwoch von Biden angekündigten Militärpaket enthalten sein. 

Ukraine leidet unter Munitionsmangel

Sullivan sagte zudem, es sei möglich, dass Russland in den kommenden Wochen weitere taktische Fortschritte erzielen könne. Die ukrainische Armee leidet derzeit unter Munitionsmangel und Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Soldaten. 

Die Bestätigung durch das Außenministerium kam am selben Tag, an dem US-Präsident Joe Biden ein Gesetz unterzeichnete, das Hilfen im Wert von 61 Milliarden Dollar (rund 57 Milliarden Euro) für die Ukraine freigibt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekräftigte unterdessen sein Nein zu einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Seine Entscheidung werde sich „nicht ändern“, sagte Scholz bei einer Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak. (AFP, Reuters, dpa)

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