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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während seiner Pressekonferenz anlässlich des einjährigen Jahrestages des Ukraine-Krieges.

© dpa/Efrem Lukatsky

Ukraine-Invasion Tag 368: So lebt Selenskyj während des Krieges

Moskau begrüßt das chinesische Positionspapier, ein Schriftwechsel verdeutlicht das angespannte Verhältnis zwischen Kreml und den Söldnern der Wagner-Gruppe. Der Überblick am Abend.

Wie lebt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Zeiten des Krieges? In der TV-Dokumentation „Das Jahr“ zeigt er nun erstmals seine Räumlichkeiten. Zugang dazu bekam der ukrainische Journalist Dmytro Komarow, wie der britische „Telegraph“ schreibt. Ein Teil davon wurde nun auf Youtube veröffentlicht.

Darin geht Selenskyj etwa mit Komarow in seinen begehbaren Kleiderschrank, die Anzüge, die er einst trug, sind in Plastik eingepackt. Daneben zu sehen sind khakifarbene Jacken und Hemden, dazu Militärstiefel – Kleidung, in der er seit Beginn des Krieges immer zu sehen ist. „Ich trage im Moment keine Anzüge“, sagt der Präsident, fügt aber hinzu, dass er sie wieder tragen werde, wenn die Ukraine den Krieg gewonnen habe.

Zu sehen ist zudem der Schreibtisch des Präsidenten, auf dem Modelle von Kriegsflugzeugen stehen, ein Foto seiner Familie – und eine Churchill-Büste. Auch einen Blick in das Schlafzimmer darf der Journalist werfen. Darin steht ein schmales Holzbett, ordentlich zurecht gemacht. An der Wand ein Fernseher und eine analoge Uhr, daneben ein Waschbecken. Seit Kriegsbeginn schlafe er hier, bestätigt Selenskyj – oder im Luftschutzkeller. 

Es sind natürlich nicht die einzigen Orte, an denen der Präsident gezeigt wird. Auch kommen andere Mitglieder der Regierung und des Militärs zu Wort. Und auch Selenskyj spricht über das, was sein Leben seit mehr als einem Jahr bestimmt: der Krieg und wie er dessen Beginn erlebt hat.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick: 

  • EVP-Chef Manfred Weber bringt bei einem Besuch in Kiew die Solidarität mit dem angegriffenen Land zum Ausdruck. Währenddessen fordert seine Fraktion via Twitter, dass die Ukraine auch weiterhin Waffen zur Verteidigung gegen die russischen Truppen erhalten müsse. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Ungeachtet internationaler Skepsis hat der Kreml das chinesische Positionspapier für ein Ende des Krieges begrüßt. „Alle Versuche, Pläne zu entwickeln, die dazu beitragen, den Konflikt in eine friedliche Bahn zu bringen, verdienen Aufmerksamkeit“, sagte Sprecher Dmitri Peskow, fügte aber hinzu: „Im Moment sehen wir nicht die Voraussetzungen dafür, dass die Sache einen friedlichen Weg einschlagen könnte.“ Mehr dazu erfahren Sie hier.
  • Die Bundesregierung hat einer Darstellung aus dem Weißen Haus widersprochen, wonach US-Präsident Joe Biden der Lieferung von Abrams-Panzern an die Ukraine nur auf deutsches Drängen hin zugestimmt habe. Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner machte deutlich, dass die Entscheidung einvernehmlich getroffen worden sei. Mehr hier.
  • Die russischen Besatzer haben zahlreiche Explosionen rund um die okkupierte Stadt Mariupol gemeldet. Wie aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums hervorging, ereigneten sich dort seit Anfang Februar allein 14 Explosionen, unter anderem an einem Munitionsdepot und zwei Treibstofflagern. Mehr dazu hier.
  • Ein Schriftwechsel verdeutlicht das angespannte Verhältnis zwischen Kreml und den Söldnern der Wagner-Gruppe. Diese sollen zu den hohen Verlusten im Donbass beitragen, so der Vorwurf. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Die Türkei will ihre Gespräche mit Schweden und Finnland zur Nato-Norderweiterung am 9. März fortsetzen. Das Treffen solle in Brüssel stattfinden, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Die Details finden sie hier.
  • Gut ein Jahr nach dem offiziellen Einmarsch der russischen Truppen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen hochrangigen Befehlshaber im östlichen Donbass entlassen. Eduard Moskaljow werde der Posten als Kommandeur der Streitkräfte entzogen, hieß es in einem Dekret Selenskyjs. Mehr hier.
  • Vor ihrer Reise zum UN-Menschenrechtsrat und zur Abrüstungskonferenz in Genf hat Außenministerin Annalena Baerbock die Bedeutung der Gremien betont. „Im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen nennen wir Unrecht beim Namen und setzen uns für Rechenschaft ein“, erklärte sie vor ihrer Abreise. Mehr hier.
  • Ein Jahr nach der „Zeitenwende“-Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Union der Bundesregierung vorgeworfen, ihre Zusagen zur Modernisierung der Bundeswehr nicht einzuhalten. „Der Kanzler bricht seine Versprechen“, sagte Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) der „Neuen Westfälischen“. Die Details.
  • Die Ukraine will nach den Worten von Präsident Selenskyj alle von Russland besetzten Landesteile in den Staatsverband zurückholen – einschließlich der Krim. Das betonte Selenskyj zum Jahrestag der Besetzung der Schwarzmeer-Halbinsel durch russische Truppen. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • In Belarus soll nach Oppositionsangaben ein russisches Flugzeug bei einem Sabotageakt zerstört worden sein. Nach Angaben von „Partisanen“ sei die Maschine auf dem Flugfeld in Machulischchi in die Luft gesprengt worden, erklärte Franak Wiacorka, ein enger Berater der Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja, auf Twitter. Mehr hier.
  • Das russische Militär spricht nun von einer Offensive im Gebiet Donezk mit Artilleriefeuer und Luftschlägen. Im Gebiet der Stadt Bachmut sei ein Munitionslager der ukrainischen Streitkräfte getroffen worden, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mit. Mehr im Newsblog.
  • Ein ukrainisches Gericht hat zwei gefangen genommene Soldaten zu Haftstrafen von neun und zehn Jahren verurteilt. Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU erklärt, beide seien „aktiv an der Erstürmung von ukrainischen Städten an der Ostfront beteiligt“ gewesen. 
  • Der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Generaloberst Oleksandr Syrskyi, will laut Militär mit einem Besuch in Bachmut die Moral der Streitkräfte stärken. „Er hörte den Kommandeuren der Einheiten bei dringenden Problemen zu, half bei deren Lösung und unterstützte die Soldaten“, teilen die Bodentruppen auf Telegram mit. 

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