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Insgesamt waren deshalb in den USA mehr als 10.000 Flüge verspätet, mehr als 1300 fielen komplett aus.

© / AFP/Getty Images/Getty Images North America/ALEX WONG

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Defekte Datei legte Verkehr lahm: Das war der Grund für das Startverbot für alle US-Inlandsflüge

Derartige landesweite Startverbote hatte es das letzte Mal bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 gegeben.

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Eine defekte Datei ist nach Angaben der US-Flugaufsichtsbehörde FAA der Auslöser für das Flugchaos in den USA am Mittwoch gewesen. Hinweise auf einen Cyberangriff gebe es bisher nicht, hieß es weiter. Wegen der Computerpanne durften am Mittwochmorgen für etwa 90 Minuten keine Flugzeuge auf Inlandsrouten starten. Insgesamt waren deshalb in den USA mehr als 10.000 Flüge verspätet, mehr als 1300 fielen komplett aus.

Es war das erste derartige landesweite Startverbot seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf die Zwillingstürme des World Trade Center in New York. Man habe aus besonderer Vorsicht gehandelt, sagte US-Verkehrsminister Pete Buttigieg mit Blick auf das Startverbot. Er schrieb auf Twitter, er habe eine Untersuchung zu dem Ausfall angeordnet.

Vor allem aus dem Republikanischen Lager hagelte es Kritik. Die Unfähigkeit der FAA, ein wichtiges Sicherheitssystem am Laufen zu halten, sei inakzeptabel und das jüngste Beispiel der Unfähigkeit innerhalb des Verkehrsministeriums, twitterte der Republikanische Senator Ted Cruz.

Angesichts von Problemen mit Lieferketten und ständigen Flugausfällen sei Buttigieg das Amt des Verkehrsministers über den Kopf gewachsen, kritisierte der Republikanische Abgeordnete Andy Biggs auf Twitter.

Senatsausschuss will Vorfall untersuchen

In einer Stellungnahme schrieb die Vorsitzende des Verkehrsausschusses im US-Senat, die Demokratin Maria Cantwell, man werde untersuchen, was diesen Ausfall verursacht hat. „Die Öffentlichkeit braucht ein widerstandsfähiges Verkehrssystem“, teilte Cantwell mit. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA teilte zudem mit, man untersuche weiter, wie genau es zu dem Vorfall kommen konnte. Man unternehme alle notwendigen Schritte, damit eine solche Störung nicht wieder vorkomme.

Am Dienstagabend (Ortszeit) war wegen des Computerfehlers ein System zusammengebrochen, das Piloten sicherheitsrelevante Informationen zu bevorstehenden Flügen gibt. Daraufhin erteilte die FAA am Mittwochmorgen das Startverbot. Das Verbot wurde aufgehoben, nachdem die FAA eigenen Angaben zufolge die Panne behoben hatte.

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Verkehrsminister Pete Buttigieg sagte bei CNN, nach dem Ausfall des zur Flugvorbereitung für Piloten wichtigen Systems Notam (Notice to Air Missions) sei das Notfallsystem zwar angesprungen. Es habe aber Zweifel gegeben, ob es einwandfrei laufe. Daher sei ein kompletter Neustart nötig geworden, der die FAA zu dem 90-minütigen Stopp aller Inlandsflüge veranlasst habe. 

Einige Passagiere saßen bereits in Maschinen

Die ersten Nachrichten über die Panne tauchten am frühen Mittwochmorgen auf, als Flugpassagiere im ganzen Land bereits an Check-in-Schaltern warteten. Einige erwischte das Startverbot auch, als sie schon im Flieger saßen.

Nach der Panne wurden Fragen laut, wie anfällig der US-Flugverkehr für derartige Zwischenfälle ist. Erst über Weihnachten war es nach einem massiven Kälteeinbruch bei der Fluglinie Southwest zum Ausfall von mehr als 16.000 Flügen gekommen. Verantwortlich dafür sei Analysten zufolge nicht nur das Wetter gewesen, sondern vor allem auch ein veraltetes Computersystem, wie der Radiosender NPR berichtete. Die Ausfälle könnten der Airline zufolge einen finanziellen Schaden von bis zu 825 Millionen US-Dollar (rund 770 Millionen Euro) verursacht haben. Angaben zum aktuellen Vorfall gibt es noch nicht.

Die Lufthansa teilte mit, dass sich die Störung nicht auf Flüge aus und in die USA auswirke. Auch auf den größten deutschen Flughafen in Frankfurt hatte die Panne in den USA nach Fraport-Angaben keine Auswirkungen.

Am Donnerstagmorgen hatte sich der Flugverkehr laut FAA wieder normalisiert, es gebe keine ungewöhnlichen Störungen. Gegen elf Uhr Ortszeit in Washington waren laut „flightaware.com“ gut 1000 Flüge verspätet und rund 100 ausgefallen. Laut FAA gibt es jeden Tag im US-Luftraum im Durchschnitt rund 45.000 Flüge. (dpa)

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