Kinderoper „Nils Holgersson“ : Im besten Sinne oldschool
In ihrem Exil im Schillertheater gibt die Komische Oper „Nils Holgerssons wundersame Abenteuer“. Der Held gerät darin um einiges sympathischer als im Original.
„Warum muss ich immer müssen? Das nervt!“, beschwert sich Nils Holgersson. Im volltönenden Tenor übrigens, längst nicht immer klingt jugendliche Verweigerungs-Attitüde so angenehm. Nils jedenfalls hat noch kein Ziel im Leben und sich selbst nicht gefunden („ich wüsste liebend gern: was ist mein wahrer Wesenskern?“), während seine Eltern ihn schlicht für einen Faulpelz halten, der seine Pflichten auf dem Bauernhof vernachlässigt. Vor allem den Gänsen schmeckt das nicht, die auf ihr Futter warten – was sie dem Jungen bald selbst vorhalten können, denn Nils Holgersson wird, wie jedes mit Selma Lagerlöf sozialisierte Kind weiß, von einem Wichtelmännchen auf Däumelinggröße geschrumpft und mit Tiersprachenverständnis ausgestattet.
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