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Sport: Kein Titel, aber ein Ständchen

Isabel Kerschowski schied kurz vorm 18. Geburtstag mit Turbine vorzeitig beim DFB-Hallenmasters aus

Isabel Kerschowski ging am Wochenende durch ein Wechselbad der Gefühle. Sie schied beim 13. DFB-Hallenpokal der Bundesliga-Fußballerinnen um den Oddset-Cup in der Bonner Hardtberghalle mit Turbine vorzeitig aus, statt wie erhofft den Pokal zum dritten Mal in Folge zu gewinnen, war aber mit vier Toren treffsicherste Potsdamerin. Und bei der anschließenden Players Night musste sie auf die Bühne – vor allen Mannschaften, die ihr dann aber ein Geburtstagsständchen sangen. Denn Isabel Kerschowski wurde gestern 18 Jahre jung, „und die Glückwünsche um Mitternacht waren richtig schön“, gestand sie den PNN.

Mit dem Hallenmasters konnte Potsdams junge Stürmerin persönlich zufrieden sein, denn sie traf in allen drei Vorrundenspielen gegen den VfL Sindelfingen (4:0), den FC Bayern München (2:2) und den gastgebenden SC 07 Bad Neuenahr (3:3). „Das war schon okay, aber insgesamt lief das Turnier nicht so doll“, bilanzierte die angehende Tischlerin, die nämlich mit ihrer Mannschaft im Viertelfinale gegen Außenseiter SC Freiburg durch ein 2:3 die Segel streichen musste. Anja Mittag schoss zwar Turbine in Front, und Ines Österles 1:1 beantwortete Conny Pohlers mit der erneuten Führung . Doch nach Nicole Söders 2:2 gelang Alena Thom kurz vorm Abpfiff doch noch Freiburgs überraschendes Siegtor. „Danach war es erst sehr leise in unserer Kabine“, verriet „Isi“ Kerschowski. „Dann haben wir uns aber gesagt: Jetzt gucken wir nach vorn auf die zweite Halbserie.“

Für Turbine-Trainer Bernd Schröder kam das frühe „Aus“ nicht völlig überraschend. „Wir hatten schon in den beiden letzten Gruppenspielen unsere Führung nicht behaupten können. Während wir im Angriff das gemacht haben, was möglich war, sind wir an eigenen Unachtsamkeiten in unserer Abwehrarbeit gescheitert. Wir waren im entscheidenden Spiel einfach nicht wach, sondern haben am Ende gepennt.“ Freiburg sei der leichteste der möglichen Viertelfinal-Gegner gewesen, „und das saß wohl in den Köpfen meiner Spielerinnen fest.“

Im Halbfinale wäre Turbine auf den Erzrivalen 1. FFC Frankfurt getroffen, der das Hallenmasters am Ende zum dritten Mal nach 1999 und 2002 durch einen knappen 1:0-Sieg im Finale gegen den FCR Duisburg gewann und mit Renate Lingor auch die beste Feldspielerin des Turniers stellte. Als Torschützenkönigin wurde Isabel Bachor (6 Treffer) geehrt, als beste Torfrau Kerstin Wasems (beide Bad Neuenahr).

„Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir den Pokal zum dritten Mal in Folge gewonnen hätten“, räumte Schröder ein. „Aber wir haben diesmal einen anderen Trainingsaufbau.“ Ohne seine gestern mit der Nationalmannschaft nach Spanien gereisten Kickerinnen (siehe Kasten) hat er in dieser Woche nur ein Rumpfteam zum Üben beisammen. Dabei sind wieder Cristiane und Paula, die am Sonnabend aus plus 36 Grad im heimischen Brasilien wieder im bitterkalt gewordenen Potsdam eintrafen. Und auch Isabell Kerschowski und ihre Zwillingsschwester Monique sind heute dabei. Die beiden feierten aber gestern Abend erst einmal in Potsdam mit ihren aus Berlin angereisten Eltern Britta und Ronald ihren 18. Geburtstag. Wobei die eine Minute ältere der beiden Kickerinnen natürlich auch über den Oddset-Cup und die Players-Night zu erzählen hatte.

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