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Landeshauptstadt: Stadt will Masterplan für Speicherstadt Keine Neubauten bei Alleingang der SSP

Die Potsdamer Stadtverwaltung verlangt für die Entwicklung der Speicherstadt ein „gemeinsames Vorgehen“ der verschiedenen Eigentümer des seit 1990 brach liegenden Areals. Vorstellbar sei eine gemeinsam beauftragte Masterplanung, sagte gestern Stadtplanungs-Chef Andreas Goetzmann auf PNN-Anfrage.

Die Potsdamer Stadtverwaltung verlangt für die Entwicklung der Speicherstadt ein „gemeinsames Vorgehen“ der verschiedenen Eigentümer des seit 1990 brach liegenden Areals. Vorstellbar sei eine gemeinsam beauftragte Masterplanung, sagte gestern Stadtplanungs-Chef Andreas Goetzmann auf PNN-Anfrage. Neubauten auf dem Gelände könnten nur errichtet werden, wenn ein Bebauungsplan existiere. Dieser könne jedoch wegen der „ineinander verzahnten“ Grundstücke nur auf gemeinsame Initiative aller Eigentümer geschehen. Zudem habe die fehlende Entwicklung des Areals in den vergangenen Jahren gezeigt, dass „eine individuelle Initiative ohne wirkliche wirtschaftliche Chance ist, solange auf den Nachbargrundstücken keine Perspektive besteht, dass die desolate Brache bereinigt wird“.

Damit hat die Stadt den jüngst vorgestellten Plänen der Speicherstadt Potsdam GmbH (SSP), auf dem Areal des früheren Königlich Preußischen Heeresproviantamtes ein „Stadt in Stadt“-Konzept mit Wohnungen, Gastronomie, medizinischen Einrichtungen, Nahversorgung und Gewerbe umzusetzen, einen Dämpfer versetzt. Würde die SSP jetzt Bauanträge für ihr Vorhaben stellen, könnte sie nach Angaben von Goetzmann zwar mit einer Baugenehmigung rechnen. Diese würde allerdings nur den Um- und Ausbau der derzeit vorhandenen historischen Speicher erlauben – unter Beachtung des Denkmalschutzes. Die Stadt bestehe aber auf ihrer Planungshoheit für die Speicherstadt, so Goetzmann. Deshalb habe und werde sie das Bebauungsplanverfahren aufschieben, bis ein Zusammenwirken der Eigentümer – darunter auch die Deutsche Bahn AG – erreicht wird. „Gelingt dies nicht, so helfen auch Vorstellungen einzelner Beteiligter nicht entscheidend weiter“, so der Stadtplanungs-Chef. Denn sie könnten nur mit einem Bebauungsplan realistisch umgesetzt werden.

Die SSP plant für ihr „Stadt in Stadt“-Konzept nur einige Neubauten. Viele Wohnungen und Einrichtungen auf insgesamt 14 000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche sollen in den umgebauten historischen Speichern entstehen. Die SSP hatte angekündigt, bis Juni Bauanträge stellen zu wollen. Den Baubeginn hat sie noch in diesem Jahr geplant, im Jahr 2010 sollen die ersten Mieter in den mit Bioenergie betriebenen Komplex einziehen können. SCH

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