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Staatssekretär Tobias Dünow informiert sich im Gespräch mit  Professorinnen und Professoren sowie Studierenden über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Forschung und Lehre an der Universität Potsdam.

© Andreas Klaer

Von HPI bis PIK: Künstliche Intelligenz made in Potsdam

Die Landeshauptstadt ist einer der wichtigsten Standorte für Künstliche Intelligenz in Brandenburg, allein an der Uni Potsdam arbeiten 20 Arbeitsgruppen an dem Thema.

Schichtpläne optimieren, Ressourcen besser einteilen oder die besten Fahrtwege für Lkw finden – bei solchen und anderen Aufgaben hilft die Künstliche Intelligenz (KI) „Potassco“ aus Potsdam. Entwickelt wurde sie von Potassco Solutions, einer Ausgründung der Universität Potsdam, die sich der anwendungsbezogenen KI-Forschung verschrieben hat. „Potassco Solutions bietet uns die Möglichkeit, unsere Forschungsergebnisse über die Grundlagenforschung hinaus zu professionellen Werkzeugen weiterzuentwickeln“, sagt Informatiker Torsten Schaub von der Uni Potsdam.

Mehr als 20 Arbeitsgruppen der Hochschule beschäftigen sich derzeit mit dem Thema KI, von Informatiksystemen und Sprachverarbeitung bis hin zu Nachhaltigkeitsdatenbanken oder Robotern, mit denen man sich unterhalten kann. KI hat Schnittstellen zu nahezu allen Fachrichtungen, egal ob Geowissenschaften, Jura, Kognitionsforschung oder Biologie.

Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) zeigte sich am Donnerstag beeindruckt davon, wie breit und interdisziplinär die Uni Potsdam in Sachen Künstliche Intelligenz aufgestellt ist: „Das ist wichtig, um neben hervorragender Grundlagenforschung die zahlreichen KI-Anwendungsgebiete abzudecken.“

Eines dieser Anwendungsgebiete ist der Verkehrssektor: Das aus der Uni Potsdam gegründete Startup Asaphus Vision hat eine Software zur automatischen Gesichtserkennung für Autos entwickelt, die bereits bestehende Fahrassistenzsysteme verbessert.

Die Hochschule kann durchaus internationale Erfolge vorweisen: Schon zweimal konnten Forscher der Universität den „Best European AI PhD Award“ erringen. Um seine Kapazitäten weiter auszubauen, hat die Universität kürzlich eine neue Professur für Künstliche Intelligenz ausgeschrieben.

Auch an der Digital Engineering Fakultät, die gemeinsam von Uni Potsdam und Hasso-Plattner-Institut (HPI) getragen wird, spielt KI eine wichtige Rolle: Hier existieren zwei KI-Professuren mit den Schwerpunkten „Artificial Intelligence and Intelligent Systems“ sowie „Artificial Intelligence and Sustainability“.

Innovative Biotech-Lösungen

Das HPI ist ein zentraler Akteur, wenn es um KI in Potsdam geht: Im November hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung das HPI zu einem von vier deutschen Servicezentren für Künstliche Intelligenz erklärt, was mit einer Förderung von neun Millionen Euro einherging. Damit soll das HPI in Berlin und Brandenburg vor allem die Möglichkeiten von KI in Strukturwandel-Regionen untersuchen und fördern.

Auch bei dem vom Bundesministerium geförderten „KI-Campus“ ist das HPI beteiligt: Das Pilotprojekt stellt digitale Lernangebote zur Verfügung, um das Verständnis und den Umgang mit KI zu verbessern. Das HPI übernimmt unter anderem die technische Pflege der Plattform.

Doch auch abseits der Hochschule spielt KI eine Rolle, etwa beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK): Methoden des maschinellen Lernens werden hier unter anderem dazu entwickelt und angewendet, um abrupte Übergänge im Erdsystem oder Telekonnektion von Wetterphänomenen zu untersuchen. Zum Beispiel analysiert das PIK mit der Methode der „Graph Neural Networks“ die dynamische Stabilität zukünftiger Stromnetze mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien.

Abgesehen davon gibt es auch Potsdamer Unternehmen, die mit KI arbeiten: Biotx.ai mit Sitz im Potsdam Science Park etwa nutzt seine KI-Plattform, um komplexe Muster in genomischen Biodaten zu erkennen. Auf diese Weise sollen präzise Vorhersagen zur Wirksamkeit von neuen Therapien gefunden werden können, wodurch sich die Entwicklung von entsprechenden Medikamenten radikal beschleunigen könnte. Auch Biotx.ai arbeitet dabei mit Forschern des HPI zusammen.

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