Potsdam-Mittelmark: Märkische Zukunft in Dreilinden

Miethke GmbH erobert vom Europarc den Weltmarkt Kleinmachnow. Mit strahlendem Lächeln streift Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) die Schutzkleidung über. Er setzt die Haarschutzhaube auf und betritt den Reinstraum, in dem hochsensible Medizintechnik hergestellt wird. Gerade hat Christoph Miethke, Gründer der nach ihm benannten GmbH & Co.KG, während eines Besuchs von Platzeck vor wenigen Tagen seine Erfolgsstory vorgetragen. Das 1992 in Berlin aus der Taufe gehobene Unternehmen hat sich auf die Produktion von Implantaten zur Behandlung des Hydrocephalus (Wasserkopf) spezialisiert. Dafür hat es als einzige von weltweit fünf führenden Firmen ein neuartiges Titanventil entwickelt, das inzwischen auch in den USA und Japan verkauft wird. 1999 zog die Firma in den Europarc Dreilinden nahe Berlin um und begann vier Jahre später eine eigene Produktion. Jährlich brauchen allein in der westlichen Welt 100 000 Kranke eine Behandlung, beschreibt Miethke den Markt, der ein Volumen von 100 Millionen Euro habe. Die Umsätze seiner Firme stiegen von 50 000 Euro im Jahr 1996 auf immerhin 1,4 Millionen Euro 2003. „Auf lange Sicht wollen wir eine führende Position am Weltmarkt mit einem Umsatz von 25 Millionen Euro“, sagt Miethke. Aber ebenso klar sei: „Ohne staatliche Förderung würde es dieses Unternehmen nicht geben.“ Von den 1,6 Millionen Euro für die Entwicklung seien reichlich 900 000 von der öffentlichen Hand gekommen. Das wichtigste Kapital aber sei die hohe Motivation seiner Mitarbeiter. Dem Ministerpräsidenten, durch das Scheitern nahezu aller Großprojekte wie der Chipfabrik in Frankfurt (Oder) hart gebeutelt, tut der Enthusiasmus des jungen Unternehmers sichtlich gut. In der Branche handele es sich um Unternehmen mit mutigen Männern und Frauen, die sich auf Gebiete wagten, von denen vor einigen Jahren in Brandenburg noch keiner etwas gewusst habe. „In Brandenburg gibt es nicht nur Lausitzring und CargoLifter“, meint Platzeck.