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Sport: Frauensache

Jutta Kleinschmidt und Fabrizia Pons tragen die Hoffnungen von VW bei der Rallye Dakar

Berlin - Für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass es bei der 27. Rallye Dakar mal etwas gemächlicher zugehen würde, hatte Dirk von Zitzewitz vorgesorgt. Der Kopilot aus Karlsdorf wollte sich mit einem MP-3-Player ablenken. Dass daraus selbst am Ruhetag vor der gestrigen 10. Etappe nichts wurde, war vor allem noch der 6. Etappe geschuldet. Bis zu dem Zeitpunkt, als Fahrer Robby Gordon, der Rallye-Debütant aus den USA, einen Überschlag des VW-Touareg nicht mehr verhindern konnte, lief beim Team Gordon/von Zitzewitz alles perfekt. Nicht nur wegen ihrer zwei Etappensiege wurden sie hoch gehandelt.

Aber der Zwischenfall brachte dem Duo dann acht Stunden Rückstand ein. „Schade, jetzt können wir nicht mehr gewinnen, nun wollen wir aber noch einige Tagessiege erreichen“, sagte Gordon nach diesem Missgeschick, das ihn jedoch nicht sonderlich erregte. Als einer der Stars in der amerikanischen Nascar-Serie und zuvor als Champ-Car-Fahrer ist er einiges gewohnt. Robby Gordon, der 36-jährige Rennfahrer aus Mooresville/North Carolina war vor allem verpflichtet worden, weil die Wolfsburger mit dem Touareg verstärkt auf dem amerikanischen Markt drängen möchten. Die Serviceleute von VW nahmen den Unfall zum Anlass, mit noch größerer Akribie die 483 Kilometer am Montag in Mauretanien vorzubereiten.

Aus dem Ruhetag am Sonntag wurde ein Arbeitstag. Es war allen im Team klar, dass die deutschen Hoffnungen im VW bis zum Ziel vor allem Jutta Kleinschmidt und Fabrizia Pons tragen würden. Hinter den zwei Mitsubishi mit Vorjahressieger Stephane Peterhansel aus Frankreich und seinem Landsmann, dem früheren Ski-Weltcupsieger Luc Alphand, lagen Kleinschmidt/Pons sicher auf Rang drei. Diese für VW bisher beste Platzierung seit dem Einstieg 2003 haben sie auf der 10. Etappe verteidigt.

VW-Motorsportdirektor Kris Nissen hatte seinem Frauen-Team auf der Schleife von und nach Atar ein „kalkulierbares Risiko“ verordnet, die angekündigten gewaltigen Dünenüberquerungen sollten schließlich alles bisher Dagewesene bei der Rallye Dakar übertreffen. Kleinschmidt, die 2001 als erste Frau die 10 219 Kilometer lange Tour von Paris nach Dakar gewann, hielt sich zu Beginn der zweiten Tour-Halbzeit an diese Vorgabe. Auf Peterhansel verlor sie zwar 30 Minuten, aber das Ziel am 16. Januar im Senegal liegt auch noch 2397 km entfernt. Da kann noch sehr viel passieren.

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