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Sport: Schlau spielen

Der FC Bayern will sein Glück erzwingen.

Sie hatten richtig gute Laune. Kurz vor der Partie gegen Nürnberg standen Franck Ribéry, Luiz Gustavo und Rafinha beim Aufwärmen in einer Ecke des Spielfelds und jonglierten sich den Ball gegenseitig zu. Rafinha ließ ihn auf den Boden tropfen, Ribéry zog ihm dafür im Spaß die Ohren lang. Alle drei lachten, kein Anzeichen von langen Gesichtern, bloß weil Trainer Jupp Heynckes sie für das Spiel auf die Bank rotiert hatte. Es läuft derzeit beim FC Bayern, und wenn es Siege hagelt, herrscht nun einmal Harmonie – vor allem jetzt, wo Dortmund patzt und Bayern auf einmal „in allen drei Wettbewerben“ wieder chancenreich ist, wie Manager Christian Nerlinger betont.

Die zurückgewonnene Zuversicht, drei Titel holen zu können, war die eine Erkenntnis nach dem 1:0-Sieg gegen Nürnberg. Die zweite war, dass die Siege in der Bundesliga momentan auch unter Mitwirkung der zweiten Garde eingefahren werden: Bereits gegen Hannover hatte Trainer Jupp Heynckes die beiden Kroaten Danjel Pranjic und Ivica Olic gebracht. Nachdem die erste Elf unter der Woche dann gegen Marseille den Grundstein für den Einzug ins Halbfinale der Champions League gelegt hatte, durften in Nürnberg mit Pranjic, Timoschtschuk und gar Contento, der sein erstes Saisonspiel von Beginn an machte, wieder einige Teilzeitkräfte mitmischen. „Man muss auch diesen Spielern ein Kompliment machen, wie sie aufgetreten sind“, sagte Bastian Schweinsteiger.

Die kleine Ermunterung des Mittelfeldchefs, der nach seiner Verletzung selbst erst wieder in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde, ist zwar wohl eher der Förderung des Münchner Binnenklimas geschuldet. In Wahrheit hatten die Münchner ihren Gegner erst in der zweiten Hälfte in die Knie gezwungen, als auch Ribéry ins Spiel gekommen war. Aber das ist schließlich Teil des Plans: Schaffen es die Aushilfskräfte nicht alleine, kommen die Stammspieler frisch von der Bank. In jedem Fall zeige die Mannschaft, dass sie „diesen Drei-Tages-Rhythmus absolvieren“ könne, betonte Christian Nerlinger. Und Arjen Robben präzisierte: „Es ist nicht einfach bei den vielen Spielen, da muss man schlau spielen und das Glück erzwingen.“

Vor allem muss man auch auf Fehler der Konkurrenz hoffen. „Danke an den VfB Stuttgart“, sagte deshalb Robben mit einem Grinsen. Ansonsten hielten sich die Bayern diesmal aber auffallend zurück mit Äußerungen, die den Meisterschaftskonkurrenten aus Dortmund provozieren könnten.

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