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Endlich wieder Jubel bei den Eisbären. Daniel Weiß (r.) brachte sein Team gegen Mannheim mit seinem Treffer zum 1:1 zurück ins Spiel.

© Imago

Eisbären Berlin: Vier Reihen für ein Halleluja

Jugend neben Erfahrung: Der Sieg gegen die Adler Mannheim hat gezeigt, dass die Eisbären vier funktionierende Sturmreihen brauchen, wenn sie im Kampf um die Teilnahme an den Play-offs nicht weiter an Boden verlieren wollen.

Für Daniel Weiß war es der Schlüssel zum Sieg: „Wir hatten heute vier gleich starke Reihen“, sagte der Eisbären-Stürmer nach dem 3:2-Erfolg der Berliner am Freitagabend gegen die Adler Mannheim. Weiß hatte mit seinem Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 die Wende selbst mit eingeleitet. Entscheidend aber war letztlich die Tatsache, dass bei den Eisbären gegen Mannheim am Ende nicht wie so oft in den vergangenen Spielen Kraft und Konzentration schwanden. Erstmals seit Wochen konnten die Berliner ein Spiel im dritten Drittel noch zu ihren Gunsten drehen und sich damit drei wichtige Punkte im Kampf um die Teilnahme an den Pre-Play-offs sichern. „Mit vier Reihen haben wir hinten raus einfach mehr Power“, sagte Weiß.

Trotz aller Personalprobleme – die Eisbären mussten auch gegen Mannheim wieder auf sieben Spieler verzichten – dauerte es bis nach dem 0:3 am vergangenen Dienstag in Hamburg, ehe bei Trainer Jeff Tomlinson die Erkenntnis reifte, es mit einer völlig neuen Aufstellung zu probieren. Tomlinson würfelte seine Sturmreihen gegen Mannheim komplett durcheinander und stellte jeweils einen jungen Spieler zu zwei erfahrenen. Die Taktik ging auf, bis zum Schluss brachte Tomlinson alle Reihen – und nicht nur drei, wie sonst oft über ein gesamtes Spiel.

Sven Ziegler überzeugte an der Seite von Barry Tallackson und Darin Olver genauso wie Vincent Schlenker neben Weiß und Kristopher Sparre. Und Jonas Schlenker stellte mit seiner Vorarbeit zum 3:2 einmal mehr unter Beweis, das von ihm in Zukunft noch einiges zu erwarten ist. „Jonas hat vor dem Siegtreffer einen 1a-Pass gespielt“, sagte Torschütze Frank Hördler und ergänzte: „Die Jungs sind alle frisch, das hilft uns in dieser Phase.“

Sieben Spieler, die 1990 oder später geboren wurden, standen gegen Mannheim auf dem Eis und alle kamen auf nennenswerte Einsatzzeit. Hätte das nicht schon früher eine Option bei den zuletzt kriselnden und ausgelaugt wirkenden Berlinern sein können? Jeff Tomlinson winkt ab: „Die Jungs waren vor ein paar Wochen einfach noch nicht so weit. Sie mussten sich das Vertrauen erst erarbeiten.“ Und man dürfe nun auch keine Wunderdinge erwarten. „Mit den vielen Jungen zu spielen, ist natürlich ein schmaler Grat.“

Bei den Fans kommt der Philosophiewechsel offenbar gut an. Gab es zuletzt noch deutlich vernehmbare Pfiffe gegen den Trainer, blieben die am Freitag fast komplett aus. Einen Tag später fanden sich hunderte Eisbären-Anhänger zum Training im Wellblechpalast ein und zeigten Flagge für ihr Team.

Schon am Sonntag ist die Mannschaft wieder gefordert. Beim Tabellendritten Krefeld Pinguine (17.45 Uhr, live bei Servus TV) sind die Berliner klarer Außenseiter. Punkte müssen aber irgendwie her, denn die Konkurrenz sitzt den Eisbären weiter im Nacken. An der Taktik mit den vier durchgemischten Reihen will Tomlinson dabei festhalten. Nicht nur gezwungenermaßen, sondern auch, weil sich in dieser verkorksten Saison endlich etwas bewährt hat.

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