Wie Wolfgang Thierse lernte, „Schrippe“ zu sagen.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 02.01.2013
Während europaweit die Arbeitslosigkeit immer neue Höchststände erreicht, verzeichnet Deutschland im Krisenjahr 2012 einen positiven Rekord: Im vergangenen Jahr betrug die Zahl der Erwerbstätigen 41,5 Millionen – der höchste Stand seit 1991. Wer vermutet, dass sich hinter dem Zuwachs in erster Linie prekäre Jobs verbergen, liegt falsch.
Es ist ein Skandal, dass Ärzte Laborwerte von schwer kranken Patienten manipulierten, um in allen Fällen schneller eine Spenderleber zu erhalten. Eine große Rolle dabei spielen beruflicher Ehrgeiz der Transplantationschirurgen und ökonomischer Druck auf die Kliniken, sich im Wettbewerb zu behaupten.
Mit dem Haushaltskompromiss ist die Debatte um die Höhe staatlicher Einnahmen und Ausgaben in den USA längst nicht beendet. Das Thema ist ideologisch aufgeladen. Dem Land steht ein Jahr der Kulturkämpfe bevor.
So anregend, und so herrlich weit weg von der spießigen Heimat suchen die Jungen das Glück in der Großstadt. Einst auch Wolfgang Thierse. Wie er lernte, "Schrippen" zu sagen.
Unsensibel finden viele Peer Steinbrücks Forderung nach mehr Geld für den deutschen Kanzler. Natürlich kann man eine Debatte darüber führen, was leistungsgerechte Bezahlung an der Spitze der Regierung ist. Eine andere Diskussion wäre aber viel wichtiger.
Das ist starker Tobak: Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in den USA wirft dem Herausgeber der Wochenzeitung „Der Freitag“, Jakob Augstein, Sohn des „Spiegel“-Gründers Rudolf Augstein, Antisemitismus vor. Die Organisation mit Sitz in Los Angeles führt Augstein auf Platz neun ihrer für 2012 erstellten internationalen Top-Ten-Negativliste „anti-semitischer und anti-israelischer Israel-Verunglimpfungen“.
Es ist ein deprimierendes Schauspiel, wie Berlins einst so smarter Regierender seine letzten Chancen verpasst, beim BER-Debakel aus der Defensive zu kommen. In seiner Neujahrsansprache erging sich Klaus Wowereit wieder in Allgemeinplätzen der Marke „Dinge anpacken, Kräfte bündeln“.
Mit Philipp Rösler als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl zu ziehen – für ein derartiges Kamikaze-Unternehmen dürfte es bei den gebeutelten Liberalen nur noch zwei ernsthafte Befürworter geben: den zunehmend ins Autistische gleitenden Parteichef selbst und seinen Generalsekretär. Doch um nach einem Debakel bei der Niedersachsen-Wahl nicht als Mitschuldiger dazustehen, findet keiner den Mut zum offenen Wort.
Auch über die Feiertage waren viele Arbeitnehmer erreichbar. Die Politik nimmt es hin
Schwarze und grüne Programmatik ist kaum auseinanderzuhalten
Die FDP legt die Messlatte für einen Verbleib von Philipp Rösler an der Spitze der Partei immer höher. Strategisch ist das die richtige Entscheidung.
"Freitag"-Herausgeber Jakob Augstein wurde vom Simon-Wiesenthal-Zentrum auf Platz neun der Negativliste anti-semitischer Verunglimpfungen gesetzt. Er wehrt sich.
Auch über die Feiertage waren viele Beschäftigte für ihre Arbeitgeber erreichbar. Trotz langer Debatten über entgrenzte Arbeitszeiten und Burnout hat sich bislang nicht viel geändert.
Die Programmatik von Union und Grünen ähnelt sich stark. Davon, dass die CDU den städtischen Wählern fremder sei als die Grünen, kann also keine Rede sein. Die Wähler orientieren sich vielmehr bei jeder Partei vor allem am Personal, meint der Berliner CDU-Abgeordnete Uwe Lehmann-Brauns.