zum Hauptinhalt
Kita-Demos in Brandenburg. In Brandenburg gehen zum zweiten Mal Erzieherinnen und Eltern auf die Straße, um für bessere Betreuungsbedingungen zu demonstrieren. z.B. auf dem Luisenplatz in Potsdam

© Andreas Klaer

Kita-Demos in ganz Brandenburg: Erzieher und Eltern fordern mehr Personal

Beim Kita-Kollaps-Tag machte ein Bündnis in Brandenburg Druck für bessere Bedingungen bei der Kinderbetreuung. Auch die Politik sieht teils Verbesserungsbedarf in der kommenden Legislatur.

Brandenburgweit haben am Mittwoch Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Kita-Träger für eine bessere Kinderbetreuung demonstriert. Bei dem von den Kita-Elternbeiräten Potsdam und Cottbus sowie Sozialverbänden initiierten Aktionstag an rund 200 Standorten unter dem Motto „Kita-Kollaps“ forderten sie unter anderem mehr Personal und eine bessere finanzielle Ausstattung der Einrichtungen.

Unterstützung bekamen sie dabei teilweise von der Politik. „Akuter Personalmangel, hoher Krankenstand und unzureichende rechtliche Vorgaben führen dazu, dass Kinder nur noch aufbewahrt werden können und immer mehr Einrichtungen im ganzen Land Öffnungszeiten reduzieren oder ganz schließen müssen“, sagte die bildungspolitische Sprecherin der oppositionellen Linksfraktion, Kathrin Dannenberg. Eltern müssten in der Folge Arbeitszeiten reduzieren oder Jobs kündigen.

Krankmeldung bei geschlossener Kita

Laut den vom Aktionsbündnis „Kita-Kollaps“ am Mittwoch veröffentlichen Zwischenergebnissen einer Elternumfrage müssen 50 Prozent der Brandenburger Eltern in Fällen von Kitaschließungen unbezahlt frei, Urlaub oder Überstunden nehmen. 43 Prozent versuchten, mit Kollegen zu tauschen, 23 Prozent melden sich oder das Kind beim Arbeitgeber krank. Bislang haben sich 1200 Mütter und Väter an der Umfrage beteiligt.

Die im rot-schwarz-grünen Koalitionsvertrag vereinbarte Reform des Kitagesetzes, die eine transparente Finanzierung regeln sollte, ist in dieser Legislatur gescheitert. Dennoch habe die Kenia-Koalition einiges erreicht, betonte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Petra Budke. Es fließe jedes Jahr sehr viel mehr Geld in die Kitas: 2024 seien inklusive Brandenburg-Paket für frühkindliche Bildung und Kindertagesbetreuung rund 800 Millionen Euro im Haushalt eingeplant. 2019 waren es noch 520 Millionen Euro. Zudem seien die Personalschlüssel deutlich verbessert worden. 

Die Forderung nach einer Verbesserung hin zu sieben Kindern auf eine Betreuerin oder einen Betreuer für über Dreijährige und drei Kindern auf eine Betreuerin oder einen Betreuer für unter Dreijährige sowie mehr Beitragsfreiheit seien Aufgaben für die nächste Wahlperiode, sagte sie. Das letzte Kita-Jahr wird ab 1. August für die Eltern in Brandenburg beitragsfrei.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false