zum Hauptinhalt
In der Integrationskita an der Nuthe sollen Kinder von Erzieherinnen übermäßig hart bestraft worden sein. Die Hoffbauer-Stiftung als Trägerin geht auf die Vorwürfe ein.

© dpa / Jens Kalaene

Kitakinder in Potsdam eingesperrt? : Hoffbauer-Stiftung stellt Personal frei

In einer Integrations-Kita am Schlaatz sollen Kinder eingesperrt und zum Toilettengang gezwungen worden sein. Zwei Erzieherinnen wurden freigestellt.

In der Evangelischen Integrationskita an der Nuthe in Potsdam werden derzeit 86 Kinder zwischen 0 und 7 Jahren betreut. Viele Kinder haben einen erhöhten Förderbedarf, deshalb gibt es kleinere Gruppen und mehr pädagogisches Fachpersonal. Die pädagogischen Stellen sind jeweils doppelt besetzt. 15 Erzieherinnen und Erzieher sind in der Kita tätig. Wie im Jugendhilfeausschuss am Donnerstagabend bekannt wurde, sollen zwei Erzieherinnen über einen bislang nicht bekannten Zeitraum insgesamt bis zu fünf Kinder unverhältnismäßig bestraft haben. Die Hoffbauer-Stiftung als Trägerin der Kita hat die Vorfälle an das Bildungsministerium und das Jugendamt gemeldet.

Bekannt wurden die Vorfälle in der ersten Januarwoche, sagt Frank Hohn, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, auf Anfrage der PNN. Eine Mitarbeiterin habe sich im Rahmen eines internen Kinderschutzmanagements an die Geschäftsführung gewandt. Die betroffenen Kinder seien demnach eingesperrt und zum Toilettengang gezwungen worden. „Schläge kann ich dezidiert nicht bestätigen“, sagte Hohn. Es seien bis zu fünf Kinder betroffen, darunter auch Kinder mit Förderbedarf. Den genauen Zeitraum der Vorfälle könne er nicht benennen. „Wir gehen aber ganz fest davon aus, dass es keine einmalige Sache war“, sagte Hohn.

Die Stiftung befinde sich mitten in der Aufklärung der Vorwürfe. Die beiden Erzieherinnen seien umgehend freigestellt worden, sagte Hohn. Zudem sei für beide ein Hausverbot ausgesprochen worden. „Die nicht verdächtige Einrichtungsleitung wurde in eine andere Kita versetzt und eine externe Kitaleitung eingesetzt“, erklärte Hohn.

Zudem seien alle Eltern zu einem Informationsabend eingeladen worden. Es habe dabei keinen Sturm der Entrüstung gegeben, es seien auch keine Vorwürfe im Raum geblieben. „Nach intensiver Debatte gab es ein Auseinandergehen, das geprägt war von Vertrauen und dem Zutrauen, dass wir das gemeinsam geklärt bekommen“, beschrieb Hohn den Verlauf des Abends. Die Eltern könnten sich zudem jederzeit beim Beschwerdemanagement melden.

Zusammen mit dem Jugendamt und dem Bildungsministerium würden die Vorwürfe jetzt aufgeklärt. Das Jugendamt werde auch in der Kita mit Eltern reden. Er sehe keine Alternative zu einem transparenten Umgang mit den Vorwürfen, so Hohn. Bis zur Aufklärung gelte für die freigestellten Erzieherinnen die Unschuldsvermutung. „Wir haben alles getan, was wir in so einer schwierigen Situation tun konnten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false