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Party am Millerntor. Der FC St. Pauli ist seit 13 Jahren wieder erstklassig.

© imago/osnapix/IMAGO/osnapix / Hirnschal

Fußball-Bundesliga: Der Norden spielt groß auf

Nach dem Aufsteigen vom FC St. Pauli und Holstein Kiel gibt es künftig vier Klubs aus dem Norden in der höchsten deutschen Fußballklasse. Doch nicht nur das wird die Bundesliga verändern.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Der FC St. Pauli spielt nach 13 Jahren wieder in der Bundesliga, Holstein Kiel ist auch aufgestiegen. Die höchste deutsche Fußballklasse bekommt in der kommenden Saison ein neues, norddeutsches Gesicht: Vier von 18 Klubs kommen künftig aus dem Norden, das gab es seit dem Jahr 2009/2010 nicht mehr und es wird die Liga verändern.

Schleswig-Holstein hatte noch nie einen Bundesligisten, in Kiel sollte jetzt eine neue Euphorie ausbrechen. Wie lange haben sie darauf gewartet, wie oft sind sie knapp vorm Ziel noch abgefangen worden. Zuletzt scheiterten die Kieler vor drei Jahren recht dramatisch in der Relegation nach gewonnenem Hinspiel gegen den 1. FC Köln, 2018 war der VfL Wolfsburg das Stoppschild für Holstein in der Relegation.

Viel spannender aber dürfte es um den FC St. Pauli werden: Der große Hamburger Kiezklub wird seinen Geist als etwas anderer Verein in die Liga tragen, links und erfolgreich geht im Profifußball. Die Haltung der Hamburger könnte aber in der höchsten Etage des Profifußballs auf eine Probe gestellt werden, wenn man dem Erfolg eigene Prinzipien unterordnet. Und das muss man in dem Geschäft wohl, wenn man ein bestimmtes Niveau erreichen will.

Dann kann es aus monetären Gründen womöglich auch schon mal Diskussionen darum geben, ob ein Sponsor wirklich zum Klub passt oder nicht. Allerdings werden sie beim FC St. Pauli womöglich eben doch nicht alles mit sich machen lassen und notfalls lieber mit Haltung absteigen, als mit erkauftem Erfolg die Klasse halten zu wollen.

Kult allein hält eben nicht die Klasse, der 1. FC Union macht es gerade vor. Eine Reihe von Fehlern und Fehleinschätzungen kann schnell auch wieder zum Absturz führen. Aber so weit ist es ja beim FC St. Pauli noch nicht, der Klub mit dem jüngsten Trainer (Fabian Hürzeler ist erst 31 Jahre alt) sollte ein Frischekick für die Liga werden, in der nun vier Klubs den Vorteil haben, dass sie doch einige ganz kurze Auswärtsreisen im Programm haben.

Und dass Hamburg als zweitgrößte Stadt wieder präsent in der Bundesliga ist, kommt zum rechten Zeitpunkt: Der 1. FC Union als einziger Vertreter der größten Stadt des Landes könnte sich womöglich bald aus Liga eins verabschieden.

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