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Ein Traktor zieht einen Pflug über ein Feld nahe Gotha in Thüringen.

© dpa/Martin Schutt

Rückgang um sieben Prozent: Zahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft sinkt

Eigentlich stellen Familienmitglieder die meisten Beschäftigten in bäuerlichen Betrieben. Das ändert sich gerade.

Die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft sinkt deutlich. Von März 2022 bis Februar 2023 waren in Deutschland rund 876.000 Arbeitskräfte in diesem Bereich tätig, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das sind rund sieben Prozent oder 62.000 weniger als 2020.

Diese Entwicklung geht zum einen auf den starken Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 32.000 oder zwölf Prozent zurück, zum anderen auf das Minus bei den Familienarbeitskräften von 36.000 oder acht Prozent. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der ständigen Arbeitskräfte seit 2020 um 5900 oder drei Prozent.

Im gleichen Zeitraum gab es einen Rückgang bei der Zahl landwirtschaftlicher Betriebe: Sie verringerte sich um rund drei Prozent oder 7800 auf 255.000. Infolgedessen nahm die durchschnittliche Zahl der Arbeitskräfte pro Betrieb von 3,6 auf 3,4 ab.

Große Unterschiede zwischen Ost und West

Familienmitglieder stellen die größte Beschäftigtengruppe in der Landwirtschaft mit zuletzt 398.000 Personen. Das entspricht 45 Prozent der Arbeitskräfte. Der verbleibende Anteil verteilt sich zu 27 Prozent auf ständige Arbeitskräfte (235.000) und zu 28 Prozent auf Saisonarbeitskräfte (243.000).

Deutliche Unterschiede machten die Statistiker zwischen westlichen und östlichen Bundesländern aus. So machen im Westen die in Einzelunternehmen tätigen Familienarbeitskräfte mit 374.000 knapp die Hälfte (49 Prozent) aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft aus.

Demgegenüber stellen in den östlichen Bundesländern die ständig Angestellten mit 68.000 Personen mehr als die Hälfte (gut 56 Prozent) aller Arbeitskräfte. Das Statistikamt erklärt das damit, dass die Betriebe im Osten häufig als Personengesellschaften oder juristischen Personen organisiert sind – also etwa als GbR oder GmbH. Familienarbeitskräfte machen in Ostdeutschland lediglich gut 20 Prozent aus.

Nach wie vor sind gut ein Drittel der in der Landwirtschaft tätigen Personen weiblich. Mit 44 Prozent fällt ihr Anteil bei den Saisonarbeitskräften dagegen viel höher aus. Deutlich niedriger liegt hingegen der Frauenanteil auf der Führungsebene: Nur jeder neunte Betrieb wird von einer Frau geleitet. (Reuters)

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