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Als im Sommer dieses Jahres von Bestrebungen britischer Politiker berichtet wurde, das so genannte "therapeutische Klonen" gesetzlich zu ermöglichen, hielten sich ihre deutschen Berufskollegen mit Stellungnahmen noch zurück. Aber die Entscheidung des britischen Unterhauses vom Dienstagabend, den Weg zum therapeutischen Klonen und zur Gewinnung von Stammzellen im Zeitraum bis zu 14 Tagen danach zu ebnen, hat jetzt auch die deutschen Politiker aufgeschreckt.

Ein ausdrückliches Verbot der Präimplantationsdiagnostik, des Klonens menschlicher Embryonen und embryonaler menschlicher Stammzellen sowie der Eizellspende sieht ein Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums zum geplanten Fortpflanzungsmedizingesetz vor. Der Arbeitsentwurf dieses Papiers liegt dem Tagesspiegel vor.

Von Hartmut Wewetzer

Mit menschlichen Stammzellen verbinden Forscher große Hoffnungen im Kampf gegen Krankheiten wie Krebs oder Parkinson. Aus Stammzellen lassen sich durch gentechnische Eingriffe gesunde Gewebe und Organe entwickeln.

1818 schrieb die Engländerin Mary Shelley ihren Schauerroman "Frankenstein". Für die Gegner des therapeutischen Klonens hat sich die Horrorvision jetzt in Großbritannien erfüllt: "Das Parlament will die künstliche Schaffung eines menschlichen Wesens erlauben," verurteilte der Vorsitzende der Gesellschaft zum Schutz des ungeborenen Lebens, Jack Scarisbrick, die Entscheidung des Londoner Unterhauses, das Klonen von Embryos für therapeutische Zwecke zu erlauben.

Von Hendrik Bebber

Claus Peymann und Hermann Beil, Berliner Ensemble: 28 Jahre hat Ulrich Eckhardt behauptet, bewiesen und bewahrt, dass Berlin eine Theater- und Musikmetropole war, ist und bleibt; 28 Jahre hat er Mauern durchstoßen, Gräben überbrückt, Perspektiven entworfen, Türen geöffnet. Er hat unsere Träume realisiert.

Wenn Botschafter Borer an seinem Schreibtisch den Blick hebt, wenn auch der deutsche Bundeskanzler beim Aktenstudium das Auge schweifen lässt, werden sich ihre Blicke, wenngleich auf gewisse Distanz, begegnen. Kein anderer Botschafter, kein Präsident oder Würdenträger ist dem Kanzler so nahe wie der Schweizer Gesandte in seiner Residenz unmittelbar neben dem deutschen Regierungssitz.

Von Falk Jaeger

Die Belange des Denkmalschutzes müssen nach Auffassung des nordrhein-westfälischen Kulturministers Michael Vesper in einem "neuen politischen Koordinatensystem" gesehen werden. Es sei falsch, den Erhalt historischer Bauwerke und Denkmäler als Luxus, die Schaffung von Verkehrswegen oder Wohnbauten aber als gesellschaftliche Notwendigkeit dagegen zu setzen, betonte der Kulturminister bei einer Tagung in Düsseldorf.

In Lars Beckers Kanak Attack wird visuell gescratched. Der Film stolpert vorwärts, rast zurück, springt und hinkt und zerhackt die Sprechblasen seiner Figuren wie einen HipHop-Beat.

Die Freiheit, die er suchte, war in jeder Hinsicht ein Gespenst. Der Marquis de Sade predigte eine Libertinage, die ihn über ein Drittel seines 74-jährigen Lebens ins Gefängnis brachte.

Von Gregor Dotzauer

Mit Erfindungen ist es immer so eine Sache: Entgegen gängigen Vorstellungen und Legenden sind sie meist nicht dem Geistesblitz eines einzigen Genies entsprungen, und so kann ein genauer Urheber meist so wenig bestimmt werden wie ein genauer "Geburtstag" der Neuerung. Zum Beispiel gilt The Jazz Singer landläufig als der erste Tonfilm.

Das Kunstwerk aus Erde im Berliner Reichstag soll eine möglicherweise explosive Beimischung erhalten. Die Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen, Michaele Hustedt und Ulrike Höfken, haben sich aus der ehemaligen Sprengstofffabrik "Espagit" in ihrem Wahlkreis Euskirchen/Kehr Boden verschafft, in dem Reste des Sprengstoffs TNT sein könnten.

In den viel zu guten alten Zeiten, als wir wunschlos glücklich schienen, erzählte man sich in Berlin einen jetzt auch wieder zur Jahreszeit passenden Witz: Berlin, gemeint war natürlich West-Berlin, feiert 364 Tage im Jahr Festspiele. Und wegen des einen festspielfreien Tags, dem 24.

Die Zustimmung des britischen Parlaments zum Klonen menschlicher Embryonen für therapeutische Zwecke ist in Deutschland überwiegend auf Ablehnung und scharfe Kritik gestoßen. Nach Ansicht von Bundeskanzler Schröder (SPD) sollte das Verbot der Verwendung embryonaler Stammzellen so lange nicht gelockert werden, bis alternative Verfahren erprobt sind.

Von
  • Hartmut Wewetzer
  • Robert Birnbaum