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Wer seine Geschichte erzählt, kann die verschiedensten Motive haben. Manche haben das Bedürfnis, zwischen den disparaten Augenblicken ihres Lebens einen Zusammenhang herzustellen, der das Zufällige der eigenen Person überdeckt.

Arbeit unter höchster Anspannung, in gnadenlosem Tempo, und ohne jeden Sinn. Melanie Gieschen, Jahrgang 1971, beschreibt in ihrem Stück "Die Abzocker", wie Menschen dazu gebraucht werden, nur noch die Zirkulation des Geldes anzuheizen.

Von Christoph Funke

Das Computerprogramm zaubert die Karte der Küste vor Abu Dhabi auf den Bildschirm. In der Simulation werden zwei gegnerische Ziele von einem Nato-Schiff, das zwischen den Hafenanlagen in Deckung liegt, bekämpft: das eine gut 30 Kilometer nördlich, das andere 20 Kilometer südwestlich.

Von Christoph von Marschall

Oberfeldwebel Lehmann hatte gerade die Soldaten kennen gelernt, die auf seinem Fernmeldetrupp im Kosovo "Dienst schieben" sollen. Während der folgenden Gespräche muss er feststellen: Die Soldaten sind gar nicht an dem vorhandenen Gerät ausgebildet.

Volker Hesse (57), seit 2001 Chef des Gorki Theaters, leitete zuvor das kleine Zürcher Neumarkt-Theater: ein Modell für schlanke, großstädtische Produktionen, das mehrmals zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Volker Hesse, das sind schwere Zeiten für das Gorki: Nach Schließungsgerüchten hat Ihnen Kultursenator Thomas Flierl eine Bestandsgarantie gegeben, aber nur für zwei Jahre - während Ihr Intendantenvertrag bis 2006 läuft.

Tacita Dean, Maria Eichhorn, Daniel Richter und das dänisch-norwegische Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset kandidieren in diesem Jahr für den "Preis der Nationalgalerie für junge Kunst". Mit 50 000 Euro, die die Freunde der Nationalgalerie auf Anregung des verstorbenen Kunstsammlers Rolf Hoffmann jedes Jahr stiften, ist es einer der höchstdotierten Kunstpreise für Gegenwartskunst in Deutschland.

Sanft wogen die Klavierauszüge in den Händen der Chorsänger. Wie ein Organismus bewegt sich der Berliner Konzertchor während der Missa Solemnis, er klingt auch so.

Von Uwe Friedrich

Da wir uns sowieso mitten in der Fastenzeit befinden, sich die ganze Familie mehr oder weniger kasteit und die allgemeine Laune mäßig ist, können wir bei dieser Gelegenheit hier auch mal ein unangenehmes Thema abhandeln: Fremdes Leben in der Wohnung. Dabei geht es keineswegs um Haustiere.

Von Giovanni di Lorenzo

Der Mythos lebt: Keine Zeit der Vergangenheit vermag uns heute noch so stark zu faszinieren wie die zwanziger Jahre. Damals war das Leben wild und gefährlich, und die Menschen, getrieben von Leidenschaften, ergaben sich den dekadentesten Ausschweifungen.

Bei manchen Künstlern sollte man mit voreiligen Werturteilen über eine einfache Ausstellung vorsichtig sein - schon die nächste könnte sie in neuem Licht erscheinen lassen. Thomas Demand lebt seit 1996 in Berlin, bestreitet momentan eine USA-Tournee und leistet sich das seltene Privileg, seine Werke nur ausgewählten Sammlern zu überlassen.

Wer einen Wunsch frei hat, wird sich hüten, eine vorschnelle Wahl zu treffen. Die Mythen bieten erschreckende Beispiele für übereilt ausgesprochene Wünsche.