Die tödlichen Kämpfe zwischen Israelis und Palästinensern sind fast vorüber - die große Terrorgefahr ist geblieben. Die Kämpfe haben gezeigt, dass weder die palästinensische Führung noch die israelischen Kommandanten ihre Leute und jeden Untergebenen jederzeit unter Kontrolle haben, von der jeweiligen Opposition ganz zu schweigen.
Alle Artikel in „Politik“ vom 03.10.2000
Die israelische Armee hat zugegeben, am Samstag einen zwölfjährigen Palästinenser-Jungen im Gaza-Streifen erschossen zu haben. Sein Tod, der von einem französischen Kamerateam aufgezeichnet wurde, hatte weltweit für Entsetzen gesorgt.
Die blutigen Zusammenstöße in den Palästinensergebieten sind am Dienstag ungeachtet einer zwischen Israel und den Palästinensern vereinbarten Waffenruhe weitergegangen. Der stellvertretende israelische Generalstabschef Mosche Jaalon warnte, der Höhepunkt der Gewalttätigkeiten stehe noch bevor.
Im Berliner Schauspielhaus am Gendarmenmarkt läutete am Montagabend die "Werkstatt Deutschland" mit internationalen Gästen den zehnten Jahrestag der Einheit ein. Dieser Verein hat eine Tradition begründet.
Als der Kanzler, mit ihm der französische Präsident und hinter ihm der sächsische Ministerpräsident nach überstandenem Staatsakt aus der Semperoper endlich auf den von der milden Herbstsonne beschienenen Theaterplatz in Dresden traten, von einigen tausend Einheitsfeiernden erwartet, da nahm einer, aber auch wirklich nur einer die Gelegenheit wahr und rief laut: "Helmut, Helmut, danke, Helmut." Weil eine Blaskapelle aus dem Erzgebirge aber erzgebirgsmäßig laut schmetterte und eine Trommlertruppe dagegenhielt, blieb "Helmut, Helmut" doch nur ein schwacher Zwischenruf.
Vielleicht ist es am Ende sogar ein gutes Zeichen, wie verbissen über die allerjüngste deutsche Vergangenheit gestritten wird. Wenn sich so viele bedeutende Frauen und Männer nicht einigen können, wer von ihnen vor zehn Jahren welche wichtige Rolle im Ringen um die deutsche Einheit gespielt habe, dann muss das Ereignis selbst eine gute Sache sein.
Der Präsident der EU-Kommission, Romano Prodi, wehrt sich gegen die schleichende Entmachtung der EU-Kommission durch die Regierungen. In einer mit viel Beifall bedachten Grundsatzrede vor dem Europäischen Parlament in Straßburg warnte der Präsident der EU-Kommission vor einer Zersplitterung der Europäischen Union, die bei Umgehung der Brüsseler Entscheidungsverfahren drohen könnte.
Nach allem, was war ..
Im "Freiheitskampf" in Jugoslawien ist nach den Worten von Bundeskanzler Gerhard Schröder verstärkt internationale Solidarität notwendig. Er setze dabei auf eine konstruktive Rolle des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte Schröder am Dienstag in Dresden bei einem Empfang aus Anlass des zehnten Jahrestages der deutschen Einheit.
Natürlich ist es nur ein Zufall, dass gerade in dem Moment, da die Menschen in Belgrad wieder einmal den Aufstand gegen Milosevic wagen, auch in Deutschland die Erinnerung an die Leipziger Montagsdemonstrationen wach wird. In Dresden, Berlin, Düsseldorf und anderswo feiern die Menschen den zehnten Jahrestag der Einheit; in Belgrad versucht die Opposition, den Präsidenten mit einem Generalstreik in die Knie zu zwingen.
Die Ostdeutschen haben sich die Freiheit erkämpft - mit Kerzen und Gebeten, mit Mut und Friedfertigkeit gegen ein waffenstarres Regime. Manchen war anfangs die Freiheit wichtiger als die Einheit - auch im Westen.
Angesichts der massiven Proteste der Serben gegen das offizielle Ergebnis der jugoslawischen Präsidentschaftswahl hat sich die Regierung in Belgrad am Dienstag zusehends nervös gezeigt. Am zweiten Tag der Kampagne des zivilen Ungehorsams drohte die serbische Regierung, alle "subversiven Aktivitäten" wie die Störung des Verkehrs oder Streiks in Betrieben würden "verhindert und bestraft".
Durch die Flure des State Department hallt derzeit der Ruf: "Madeleine Albright ist auf einem Jihad!" Nein, nicht gegen die Friedensfeinde im Nahen Osten zieht die US-Außenministerin zu Felde.
Russlands Präsident Putin hat die Krise in Jugoslawien überraschend zur Chefsache erklärt. Offenbar in Absprache mit Washington und Berlin hat er den Belgrader Hauptkontrahenten, Präsident Milosevic und Oppositionskandidaten Kostunica, ein Krisengespräch in Moskau vorgeschlagen.
I n Zeiten der Not wächst die Bereitschaft, an Wunder zu glauben. Russlands Niedergang ist auch eine Bedrohung für den Westen.
Mit einer vehementen "Klarstellung" hat Papst Johannes Paul II. während der Heiligsprechungszeremonie von 120 chinesischen Märtyrern am Montag den vor zwei Wochen ausgesandten Rundbief von Kardinal Josef Ratzinger "Dominus Jesus" weitgehend annulliert.
Der 18-jährige Johannes aus Braunschweig und die 17-jährige Ulrike aus Magdeburg waren sich einig: "Von drüben kommt alles Schlechte", sagten sie, als sie ihre Gedanken zur Deutschen Einheit formulieren sollten. Mit Vorurteilen im Kopf begegneten einander am Montag und Dienstag mehr als 400 Jugendliche in der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn, dem früheren Grenzkontrollpunkt.
Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) soll nach dem Willen der SPD in der ersten Dezemberwoche wieder vor dem Berliner Untersuchungsausschuss zur CDU-Spendenaffäre aussagen. Das sagte der Vorsitzende des Gremiums, Volker Neumann (SPD), der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Das Diskussionsforum "Global Dialogue" gilt als intellektuelles Rückgrat der Expo 2000. International führende Köpfe und Organisationen präsentieren in Vorträgen und Workshops ihre Ideen zu insgesamt zehn Themenreihen.
Am 3. Oktober 1990 konnte der deutsche Staat - im Herzen Europas - bei einer denkwürdigen Feier seine Einheit wiedererlangen, wodurch der Traum seines Volkes in Erfüllung ging und die Geduld all derjenigen, die mit ihm darauf hofften, belohnt wurde .
Da hilft kein Schönreden: Gregor Gysi wird der PDS fehlen. Gewiss, er bleibt bis zum Jahr 2002 im Bundestag.
Muss das schön sein, in Oggersheim. Keine Spur von Einheitstrubel, meldet die deutsche Presseagentur.
Überschattet vom Parteienstreit über Altkanzler Helmut Kohl hat am Dienstag in Dresden die zentrale Feier zum zehnten Jahrestag der deutschen Einheit stattgefunden. Der französische Präsident Jacques Chirac als Festredner würdigte Kohl als europäischen Visionär.
Ja, da können sich unsere Politiker zum 3. Oktober noch so spreizen für ihre Heldentaten - die Herzen der Bürger haben sie nicht erreicht.
Zu einem "Neuanfang" habe sich die Fraktion bekannt, sagt Claus - und die PDS-Punkerin schnauft genervt. Auf "neuen Feldern" werde die Partei Einfluss gewinnen, sagt der gerade gewählte Fraktionsvorsitzende - und Marquardt gähnt demonstrativ.
Ein Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge hat am zehnten Jahrestag der deutschen Einheit Entsetzen in Deutschland ausgelöst. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, stellte den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinden in Deutschland in Frage.
Sie war lange Jahre "Lovely Rita", der Darling der CDU, auch von Helmut Kohl - bis sie wagte, offen zu widersprechen: Rita Süssmuth. Nicht zuletzt in Zeiten, als Kohl zum Kanzler der Einheit werden wollte.