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Die weiße Stille trügt – in Köln steppt auch im Winter der Bär.

© Axel Schulten / KölnTourismus GmbH

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Köln ist die Antwort auf kalte Tage: Eine winterliche Entdeckungstour

Draußen ist es „usselig“ und nur das Sofa lockt? Nichts da. In Köln wartet ein volles Programm aus Kunst und Kultur, Comfort Food und Cocktails. Es heißt nicht umsonst: Köln ist ein Gefühl – aus Offenheit, Herzlichkeit und Geselligkeit.

Von Kathrin Hadeler

Draußen wird’s kaum hell, aber der Tag kann beginnen, und zwar mit einem ausgiebigen Frühstück im sparsam gemütlichen Restaurant NeoBiota. Abends ein Sternerestaurant, kommt hier morgens das nach eigenen Angaben „beste Frühstück der Stadt“ auf den Tisch: neu interpretierte Stullen, Zimtschnecken, Porridge, French Toast, Shakshuka oder fluffige Pancakes. Unbedingt reservieren!

Entdeckungstour Belgisches Viertel

Der Conceptstore „Schee“ bietet schönste Prints und Produkte aus aller Welt. Im „Siebten Himmel“ lassen handverlesene Designobjekte den Winterblues vergessen. In den Lesesesseln bei „Manulit“ versinkt man wunderbar in der nach Themenwelten kuratierten Buchauswahl. Oder bei „Magasin Populaire“ in ausgefallener Damenmode stöbern.

Die Ehrenfelder Körnerstraße mit ihren Boutiquen, Concept-Stores und Hotspots für Kulturfreaks und Foodies. Die Industrieprodukte von „Utensil“ für den Hausgebrauch haben Kultstatus. Mittendrin im Shopping-Trubel liegt auch die Markthalle, ein Feinkost-Projekt der Traditionsmetzgerei „Tosun“ gemeinsam mit anderen Akteuren. Der Lunch hier ist Legende. Und durch das Kaffeefenster von „Zwoo Kaffeeröster“ gereicht, wärmt anschließend frisch Gebrühtes klamme Winterhände.

Leichter Frostschutz – Walde Huth zeigt Beinbekleidung aus den 60ern
Leichter Frostschutz – Walde Huth zeigt Beinbekleidung aus den 60ern

© Heringson Collectibles, Wuppertal

Raus aus dem Regen, rein ins Museum. Im „Museum Ludwig“ allein könnte man diesen Winter ein ganzes Wochenende verbringen: Mit „Material und Mode“ würdigt es Walde Huth, die erste deutsche Modefotografin, die in den 1950ern für deutsche Magazine Starmannequins aus den Studios auf die Straße holte. Parallel stellt eine große Retrospektive das Werk Fürsun Onurs vor.

Cooler Alltagskrempel – die Künstlerin Fürsun Onur setzt ihn in Szene
Cooler Alltagskrempel – die Künstlerin Fürsun Onur setzt ihn in Szene

© Hadiye Cangökce

Mit ihren sinnlich-hintersinnigen Installationen gilt sie in der Türkei schon lange als Ikone der Kunstszene. Für eine aktuelle weibliche Perspektive sorgen neue Arbeiten der afghanischen Künstlerin Kubra Khademi. Und mit „1000…miles to the edge“ zeigt eine neue Dauerausstellung Schenkungen aus der Privatsammlung des ehemaligen Direktors Kasper König.

Zeit für ein gepflegtes Käffchen nach absolvierter Kulturtour. Das 1905 eröffnete Traditionscafé Reichard serviert den hauseigenen Baumkuchen mit Aussicht auf das Domportal. Die umgekehrte Perspektive, von der Spitze der Kathedrale über die Kölner Innenstadt erfordert Puste für über 500 Stufen. Die Patisserie „Nimmersatt“ setzt auf Moussetörtchen oder Eclair zur guten Bohne. Im Schokoladenmuseum lockt die Kostprobe aus dem mit 200 kg Schokolade gefüllten Brunnen.

Verlockendes Abendprogramm

Das Erfolgsmusical „Moulin Rouge!“ von Baz Luhrmann feiert mit 75 Songs – von Offenbach bis Lady Gaga – über 160 Jahre Musikgeschichte. Das „OrangerieTheater“ im Volksgarten präsentiert innovatives Theater, Tanz, Performance und Cross-over. Und das Filmkunstkino „Filmpalette“ im Eigelstein-Viertel bietet als zusätzliche Attraktion einen Sternenhimmel an der historischen Saaldecke.

Ein besonderes Erlebnis startet am 6. Dezember mit der Stunksitzung, die seit 1991 ihren festen Platz in der fünften rheinischen Saison hat. Bis zum 13. Februar läuft die Alternative zur „Prunksitzung“ mit politischem Kabarett im E-Werk – garantiert ohne seichte Schenkelklopfer und Kostümzwang. Für die musikalische Untermalung der jecken Abende sorgt die Hausband „Köbes Underground“.

Auch Anti-Karnevalisten kommen bei der Stunksitzung in Stimmung
Auch Anti-Karnevalisten kommen bei der Stunksitzung in Stimmung

© Ansger van Treek

Apropos Köbes. In traditionellen Brauhäusern wie dem „Max Stark“ von 1889 im Kunibertsviertel knallt der so betitelte rheinische Kellner regionale Klassiker wie Matjes, Schnitzel oder Sauerbraten auf die Tischplatte. Und ist dabei sofort mit jedem per Du. Mehr über das Kölsch im Glas, die kölsche Mundart und das Kölsche Lebensgefühl lässt sich auf einer Brauhaustour mit Bier-Tasting erfahren.

Gehobene Küche statt urig steht in den zehn Sternerestaurants der Stadt auf der Karte. In Julia Komps „Sahila“ sogar als kulinarische Weltreise. Doch auch mit kleinerem Geldbeutel schlemmt es sich gut. Die „Pastabar Caruso“ im Agnesviertel serviert saisonale hausgemachte Teigwaren. Indisches Streetfood by Mama und „Naanizza“ – eine Fusion aus Naanbrot und Pizza – gibt es im „HaldiSpoon“. Genusstouren Köln bietet Führungen durch die Food-Szene.

Ein Blick über die leuchtende Großstadt

Den Tag stilvoll ausklingen lassen, das geht im „LAB12“ des „Hotel Pullman Cologne“. Cocktails und Longdrinks mit winterlichem Weitblick gibt es auch in der 360-Grad-Rooftop-Bar „Botanik“ des „Wasserturm Hotel“ und in der „Monkey Bar“ im „25hours Hotel“ liegt die Rheinmetropole ihren Besuchern zu Füßen. Schlaf gut, Kölle.

Gipfelhocker – Die Bar Botanik hat Gewächshaus Charme.
Gipfelhocker – Die Bar Botanik hat Gewächshaus Charme.

© GCH Hotel Group

Wer an seinen Wochenenden trotz aller Kultur und Kulinarik lieber entschleunigt, kann nach einer langen Nacht in eines der über 30 Grad warmen Thermalbecken der „Claudius-Therme“ abtauchen – Dom-Blick inklusive. Oder im Neptunbad zwischen sieben verschiedenen Saunen im Innen- und Außenbereich mit anschließender Entspannung im japanischen Zen-Garten wählen. Für einen weiteren Wintertag in Köln gerüstet fühlt man sich auch nach traditionellem Dampfbad, Peeling und Schaumwaschung im Hamam.

Dann auf zum Weihnachtsmarkt. Der findet ab Ende November in traditioneller Form nicht nur am Kölner Dom, sondern auch in der Altstadt, am Neumarkt und im Stadtgarten statt. Zu den eher alternativen Weihnachts-Events gehört Herbrand’s X-Mas Wintergarten in Ehrenfeld. Im Innenhof der Kartäuserkirche in der Südstadt veranstalten Ehrenamtliche zudem den kleinsten Weihnachtsmarkt Kölns und spenden ihre Erlöse an lokale soziale Projekte.

Für alle, die noch mehr Köln wollen

Wie wäre es mit 2000 Jahren Stadt-Kultur-Geschichte auf 800 Metern? Dann gut eingepackt ab auf die „Via Culturalis“. Dort bietet eine kostenfreie Audiotour zwischen Dom und Basilika St. Maria (auf den Fundamenten des römischen Kapitolstempels) rund 30 Berichte von Zeitzeugen und Ortskundigen.

Und schon ist man wieder voll drin im Kölner Kulturbetrieb: Das „Rautenstrauch-JoestMuseum“ fragt in „REVISIONS“, ob Kunst unseren Blick auf die Vergangenheit verändert. Das vielfach prämierte „Kolumba“ präsentiert Kunst und Architektur in jährlich wechselnden Inszenierungen – ohne Objektbeschriftungen.

Der Tag ist fast um und nur noch Zeit für ein letztes Highlight? Dann dieses: Das „Duftmuseum“ erzählt die Geschichte einer einzigartigen Kreation des Italieners Johann Maria Farina. Schon im 18. Jahrhundert verhalf dieser mit einer Mischung aus Zitrone, Orange, Bergamotte, Pampelmuse und Kräutern Köln zu kulturellem Weltruhm: mit der Erfindung des Eau de Cologne.

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