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Der Abschwung war kurz, aber heftig: Nach einem beispiellosen Boom in den neunziger Jahren stürzten die USA 2001 in eine Rezession. Damit verdüsterten sich die wirtschaftlichen Aussichten für den Rest der Welt, auch Deutschland geriet in den Sog der Krise.

Von Carsten Brönstrup

Als EZB-Präsident Wim Duisenberg auf die Frage nach den Gründen für die permanente Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar souverän erklärte: "Ein Euro ist ein Euro", waren die Devisenhändler sprachlos. Sprüche dieser Art waren sie bis dato nur von den Amerikanern gewohnt.

"Glauben Sie bloß nicht, Sie werden in dem Moment Künstler, wenn Sie zu Weihnachten eine Kamera geschenkt bekommen", spottete der amerikanische Fotograf Alfred Stieglitz vor hundert Jahren in einem populären Fotomagazin. Das gilt weiterhin, heißt aber nicht, dass die Scharen namenloser Fotografen keine wertsteigernden Einzelfotos machen könnten.

Die Gesellschaft ist nicht mehr der fraglose Horizont der Gegenwartsdiagnose. Der Aufstieg eines wie auch immer gearteten biologischen Weltbildes macht sich bemerkbar und stellt manche intellektuelle Gewohnheit in Frage.

Es war ein Kunstthriller, wie man ihn sich spannender nicht denken konnte: Das Gezerre um die kostbare Kunstsammlung, die der Arzt und Wohltäter Gustav Rau in Jahrzehnten zusammengetragen hatte, beschäftigte zuletzt Politiker, Stiftungsräte, Ärzte und mehr als 30 Anwälte. Dabei wollte der gebürtige Schwabe eigentlich nur Gutes tun und dem UNICEF Kinderhilfswerk die auf 255 bis 511 Millionen Euro geschätzte Sammlung vermachen.

25 000 Besucher sahen "Claude Monet und die Moderne" bereits in den ersten acht Tagen, am Ende kann sich die Münchner Hypo-Kunsthalle voraussichtlich über einen neuen Publikumsrekord freuen. Warum wirkt der Name "Monet" seit den fünfziger Jahren wie ein Reizwort, das Menschenherden verzückt ins Museum pilgern lässt?

Nicht in Venedig, sondern im unweit gelegenen Treviso ist das norditalienische Kunstereignis diesen Winters zu besichtigen. Die ausgeprägte Sponsorentätigkeit der Sparkassen und ihrer hauseigenen Stiftungen - in diesem Falle der Fondazione Cassamarca - macht es möglich, dass in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz rund einhundert Werke von Claude Monet zu besichtigen sind.

Von Bernhard Schulz

Leon Tarasewicz bemüht sich erst gar nicht, Gedanken an Barnett Newman zu kaschieren und betitelt Arbeiten wie Ausstellungen schlicht "Rot, Gelb und Blau". Angst vor dem amerikanischen Großmeister und seiner Primärfarben-Inkunabel scheint Tarasewicz ebenso fern wie ein zögerlicher Umgang mit dem Material.

Von Michaela Nolte

Berlin wird 2002 um eine kulturelle Großinstitution reicher - ohne dass die Stadt dafür einen Pfennig locker machen müsste: Nach dem Wunsch von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin sollen drei vom Bund finanzierte Veranstalter ab Juni verwaltungstechnisch enger zusammenarbeiten. Das Haus der Kulturen der Welt, die Berliner Festspiele und der Martin-Gropius-Bau werden zu einer Holding verbunden.