zum Hauptinhalt
Marjane Satrapi in Paris vor einem von ihr entworfenen Wandbild aus Anlass der Olympischen Spiele 2024.

© AFP/BERTRAND GUAY

Auszeichnung für „Persepolis“-Autorin: Marjane Satrapi erhält Prinzessin-von-Asturien-Preis

Eine Comicbiografie über ihre Jugend im Iran machte sie international berühmt. Jetzt ist Marjane Satrapi mit einer bedeutenden europäischen Auszeichnung geehrt worden.

Die durch ihre Graphic Novel „Persepolis“und den gleichnamigen Kinofilm weltberühmt gewordene französisch-iranische Künstlerin Marjane Satrapi ist in Spanien mit dem prestigeträchtigen Prinzessin-von-Asturien-Preis für Kommunikation und Humanwissenschaften ausgezeichnet worden.

Die Jury würdigte die 54-Jährige am Dienstag in einer Erklärung für ihre „essentielle Rolle“ bei der „Verteidigung von Menschenrechten und Freiheit“.

Satrapi sei eine „Symbolfigur für bürgerschaftliches Engagement von Frauen“ und gelte „dank ihrer Kühnheit und ihres künstlerischen Schaffens als eine der einflussreichsten Personen im Dialog zwischen den Kulturen und Generationen“, heißt es weiter.

Die Verfilmung von „Persepolis“, hier das Plakatmotiv, machte Marjane Satrapi weit über die Comicszene hinaus bekannt.

© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek/Dietmar Katz

Die im Iran geborene Satrapi erzählt in „Persepolis“ von ihrer eigenen Lebensgeschichte. Darin arbeitet sie unter anderem ihre Jugend im Iran auf, die islamische Revolution im Jahr 1979 und die darauf folgende Repression, die Einschränkung der Frauenrechte und den Iran-Irak-Krieg.

Satrapi war im Alter von 14 Jahren von ihren Eltern auf eine Schule in Wien geschickt worden, um sie vor einer Festnahme wegen ihres Widerstands gegen die Führung des Landes zu bewahren. Später kehrte sie zunächst nach Teheran zurück, ging aber letztlich 1994 nach Frankreich, wo sie ihre Karriere als Autorin, Regisseurin und Malerin begann.

Für ihre Verfilmung von „Persepolis“ wurde Satrapi im Jahr 2007 mit dem Jury-Preis beim Festival von Cannes ausgezeichnet und 2008 für den Oscar nominiert.

Auf Deutsch erschien von Satrapi zuletzt der von ihr herausgegebene Sammelband „Frau, Leben, Freiheit“, der die Arbeiten von mehr als 20 Comiczeichnerinnen und -zeichnern aus dem Iran, Europa und den USA enthält. Sie kommentieren mit ihren Beiträgen die aktuelle Lage seit dem gewaltsamen Tod der Studentin Mahsa Amini im Gewahrsam der iranischen Sittenpolizei im Herbst 2022.

Der mit 50.000 Euro dotierte Prinzessin-von-Asturien-Preis für Kommunikation und Humanwissenschaften wird als einer von insgesamt acht Preisen von der nach der spanischen Kronprinzessin Leonor benannten Stiftung vergeben. Mit den Auszeichnungen werden Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und anderen Bereichen geehrt. (AFP/lvt)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false