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Eine Deutschland-Fahne (Symbolbild).

© IMAGO/Rene Traut

Update

Wenige Vorfälle am Rande der EM-Spiele: Deutschland-Fans feiern mit Autokorso auf Berliner Hardenbergplatz

Am Rande der zwei EM-Achtelfinalpartien traten einige Fußballanhänger mit Gewaltvorfällen und einem Hitlergruß in Erscheinung. Später feierten viele Deutschland-Fans auf dem Hardenbergplatz.

Am späten Samstagabend haben sich Hunderte Deutschland-Fans auf dem Hardenbergplatz in Berlin-Charlottenburg zusammengefunden, um den Sieg der Nationalmannschaft gegen Dänemark bei der Fußball-EM zu feiern. Wie ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen bestätigte, dauerte die Ansammlung von 23 bis 1.30 Uhr, es waren rund 700 Personen vor Ort.

Dabei sei es auch zu vorübergehenden Festnahmen gekommen, um die Identität vereinzelter Teilnehmer festzustellen. Unter anderem wurde laut dem Polizeisprecher Pyrotechnik abgebrannt, außerdem seien Rohheitsdelikte, Beleidigungen sowie Widerstandshandlungen festgestellt worden.

Andere Medien hatten zuvor über einen Autokorso der deutschen Fans berichtet, der über den Tauentzien, den Kurfürstendamm, die Joachimsthaler Straße, die Hardenbergstraße und die Budapester Straße führte.

Wenige Vorfälle am Rande des Schweizer Fanmarsches

Bereits am Mittag kam es vor der Partie zwischen Italien und der Schweiz zu vereinzelten Ausschreitungen in der Hauptstadt. Unter anderem wurde ein 15-jähriger Schweizer beim Fanmarsch der „Nati“-Anhänger, mutmaßlich wegen des Abbrennens von Pyrotechnik, von einem anderen Schweizer attackiert. Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Als die Einsatzkräfte nach eigener Aussage die Lage beruhigen wollten, warfen mehrere Personen Bierdosen und weitere Gegenstände in Richtung der Beamten.

Zwei Randalierer und der mutmaßliche Täter gegen den 15-Jährigen wurden von den Beamten wenig später festgenommen und in ein Polizeigewahrsam gebracht. Insgesamt nahmen nach Aussage der Polizei 3500 Anhänger am Fanmarsch teil.

Außerdem skandierte ein italienischer Fan am Theodor-Heuss-Platz zu „L’amour toujours“ den Hitlergruß. Das Lied erfährt seit einigen Wochen vornehmlich in rechten Kreisen zunehmende Beliebtheit. In Eichwalde grölten nach dem EM-Eröffnungsspiel der Nationalmannschaft mehrere Jugendliche mutmaßlich volksverhetzende Zeilen zum 2000er-Hit.

Das Spiel zwischen Italien und der Schweiz endete am Samstag mit einer Niederlage für Italien. Die Elf von Trainer Luciano Spalletti unterlag der „Nati“ mit 2:0.

Rund 100.000 Menschen auf der Fanmeile

Auf den beiden Fanmeilen im Berliner Zentrum hatten sich am Sonnabend wie erwartet rund 100.000 Zuschauer eingefunden – ein neuer Rekord. Bereits kurz nach Anpfiff war die Fanmeile am Brandenburger Tor vollkommen ausgelastet, mehrere Eingänge mussten geschlossen werden. Auch hier wurde vereinzelt Pyrotechnik abgebrannt, die Polizei sprach von einem „weitgehend störungsfreien Ablauf“.

Am Sonntagnachmittag zählt die Berliner Polizei für den EM-Fußballtag in der Hauptstadt 44 Festnahmen sowie 30 eingeleitete Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruches, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen und der gefährlichen Körperverletzung.

Die deutsche Nationalmannschaft hatte Dänemark am Sonnabend im ersten Spiel der K.O.-Phase mit 2:0 geschlagen. Die Partie im Dortmunder Stadion musste wegen eines heftigen Gewitters in der ersten Halbzeit unterbrochen werden.

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